Bärenstarke Leistung gegen die Bayern: Salzburgs Camara im Fokus
Nur wenige Minuten fehlten Salzburg auf die ganz große Sensation. Im Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern kassierte der österreichische Meister erst knapp vor dem Ende das 1:1. Der Traum vom Viertelfinale lebt jedoch, im Rückspiel am 8. März in München ist noch alles möglich.
Grund dafür ist ein kollektiv starker Auftritt gegen die Deutschen. Doch neben Torhüter Philipp Köhn ragte auch ein Feldspieler heraus: Mohamed Camara. "Er war der Schlüssel zum Erfolg. Eine herausragende Leistung", analysierte Experte Steffen Freund auf ServusTV. Der Europameister von 1996 war voll des Lobes für den 22-jährigen Mittelfeldspieler aus Mali: "In der Defensive hat er einen Thomas Müller komplett aus dem Spiel genommen, der war kein Faktor."
Hauptrolle
Freund hob auch die Leader-Qualitäten des Salzburgers hervor: "Er hat seine Nebenleute Seiwald und Capaldo mitgenommen." Im Spielaufbau habe er ebenfalls seine Qualitäten, war Camara mit seinem langen Pass auf Adeyemi doch der Auslöser für das Tor zum 1:0. Vom Ball zu trennen ist er ohnehin fast nur mit einem Foul – er war wie schon so oft der Dreh- und Angelpunkt im Salzburger Spiel. Völlig verdient wurde er zum Man of the Match gekürt.
Dass Camara zu diesem Zeitpunkt der Saison so blendend aufgelegt ist, ist jedoch alles andere als selbstverständlich. Er hat den Großteil der Vorbereitung verpasst, weil er mit der Nationalmannschaft beim Afrika-Cup weilte. Dass er bei Malis Vorstoß bis ins Achtelfinale nur eine Nebenrolle spielte, war Salzburgs Glück. Auch Trainer Matthias Jaissle war positiv überrascht über Camaras Fitnesszustand nach seiner Rückkehr. Und somit konnte er bei den Bullen gleich wieder in eine Hauptrolle schlüpfen.
Heiß begehrt
Klar ist auch, dass Salzburg "Mo", wie er genannt wird, wohl nicht mehr lange halten kann. Mit Auftritten wie jenem gegen die Bayern rückt Camara in den Fokus, er steht mittlerweile auch bei diversen Top-Klubs auf dem Wunschzettel. Sein Vertrag in Salzburg läuft zwar noch bis 2025, doch ein Transfer im Sommer wird immer wahrscheinlicher. Der 22-Jährige wird die Bullen nach der Saison wohl genauso verlassen wie einige seiner Teamkollegen. Rasmus Kristensen, Karim Adeyemi, Brenden Aaronson und Noah Okafor sind die heißesten Transfer-Kandidaten.
Mögliche Abgänge hängen aber auch vom weiteren Abschneiden der Salzburger in der Königsklasse ab. Hier ist die Reise nach dem 1:1 noch nicht zu Ende. "Wir fahren mit breiter Brust nach München", stellte Trainer Jaissle nach der ersten kleinen Enttäuschung über den späten Ausgleich klar. "Es ist noch nicht vorbei", sagte auch Torschütze Junior Adamu nach dem Schlusspfiff grinsend in die Kameras.
Zuversicht
Und auch Karim Adeyemi strotzt vor dem Rückspiel in seiner Heimatstadt vor Selbstvertrauen: "Ich war immer voller Zuversicht, auch fürs nächste Spiel. Wir können sie stressen, wir sind ein Klotz am Bein, wir sind jung und spritzig. Da können wir auch gegen jeden gewinnen."
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