1:1 gegen Bayern: Salzburg schrammt an der CL-Sensation vorbei

Der 16. Februar wird als jener Tag in die österreichische Fußballgeschichte eingehen, an dem Salzburg die Bayern beinahe besiegte. Bis zur 89. Minute roch es im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League nach der ganz großen Sensation. Erst in der allerletzten Minute der regulären Spielzeit kassierte der österreichische Meister den 1:1-Ausgleich.

Das Ergebnis lässt dennoch für das Rückspiel alles offen. Es war ein Kraftakt von elf topeingestellten Salzburg-Spielern. In einer von Beginn an temporeichen und attraktiven Partie überzeugten die Bullen mit perfektem Umschaltspiel, absolutem Willen und vollem Einsatz. Somit darf weiter geträumt werden, sogar der Aufstieg ins Viertelfinale ist möglich. Die Entscheidung fällt im Rückspiel am 8. März in München.

Volksfeststimmung

Große Spiele sind dazu da, um über sich hinaus zu wachsen. Und genau das tat Salzburg in der bislang größten Partie der Vereinsgeschichte. Die Bayern kamen mit vier Weltmeistern in der Startformation (Pavard, Hernandez, Tolisso, Müller), dazu mit Lewandowski der amtierende Weltfußballer. Für die Hausherren aber kein Grund, sich zu verstecken.

Der deutsche Rekordmeister kombinierte zwar schön, doch Salzburg deutete schon in den ersten Minuten an, was der Plan war: Nach Ballgewinn blitzschnell umschalten. Den ersten Schuss aufs Tor gaben jedoch die Gäste ab. Gnabry zielte aber nicht gut genug und Keeper Köhn konnte sich auszeichnen (10.).

Dann der Schock für Salzburg: Mit Okafor musste der zuletzt gefährlichste Stürmer schon früh verletzt raus (Oberschenkel), für ihn kam Adamu. Die Einwechslung des 20-Jährigen sollte sich schon bald als wahrer Glücksfall herausstellen. Ein weiter Pass von Camara, ein Antritt von Adeyemi, die Fußspitze von Aaronson – und dann kam er, Adamus großer Auftritt. Gekonnt zirkelte er den Ball ins lange Eck, Salzburg führte mit 1:0 (21.).

Die knapp 30.000 Fans im Stadion waren außer sich. Für die knapp 30.000 Fans im Stadion war schon alleine die Tatsache Grund zu feiern, dass man wieder in die Arena durfte. Dass sie dann auch noch eine Pausenführung bejubeln durften, damit hatten wohl nur die wenigsten gerechnet.

Die Gründe dafür: In der Mannschaft der Salzburger zeigte sich jeder einzelne Spieler um mindestens eine Klasse stärker als zuletzt in der Liga. Auf der anderen Seite fehlte es den Bayern teilweise an der Genauigkeit im Spiel in die Spitze. Und wenn doch einmal einer durchkam, war Goalie Köhn zur Stelle.

Druckaufbau

Die Sensation lag in der Luft. Doch der Druck der Bayern wurde nach Seitenwechsel von Minute zu Minute stärker. Die Salzburger konnten sich kaum noch befreien. Die kräfteraubende erste Halbzeit forderte ihren Tribut. Das Offensivspiel war kaum noch vorhanden, es fehlte an Genauigkeit.

Die volle Konzentration lag jetzt auf der Defensive. Und da lieferten die Bullen den Bayern einen heroischen Kampf. Köhn fischte den Ball nach einem Coman-Schuss aus dem kurzen Eck (73.). Der Keeper hielt die Salzburger Führung auch gegen Sané fest (75.). Die Gäste begannen zu verzweifeln. Salzburg bündelte die letzten Kräfte, Adamu hatte im Konter die Entscheidung auf dem Fuß, doch Pavard klärte auf der Linie (80.).

Dass sich Salzburg doch nicht mit einem Sieg belohnte, lag an Coman, der doch noch zum Ausgleich traf (90.).