Außenseiter mit Mut: Idente Rollen für Sturm und den LASK
In der Liga auf Platz eins und zuletzt auch in der Europa League durch ein 1:0 bei Rakow Częstochowa in Polen siegreich. Vizemeister Sturm Graz strotzt vor dem Duell mit Atalanta Bergamo (18.45 Uhr, live ServusTV, Sky) vor Selbstvertrauen.
Doch, aufgepasst: Auch die Italiener sind bestens drauf. Atalanta, im italienischen Volksmund auch nur „La Dea“ („Die Göttin“) genannt, führt die Gruppe D nach zwei Siegen in zwei Partien an.
Seit Jahren mischt der Klub im Spitzenfeld der Serie A mit. Was die „Bergamaschi“ auszeichnet? Vor allem die Konstante auf der Trainerbank. Schon seit 2016 ist Gian Piero Gasperini im Amt, führte den Klub drei Mal auf Platz drei und ebenso oft in die Champions League. Gasperini setzt auf intensives Pressing und hat damit in der Serie A die Großklubs schon reihenweise geärgert. Die Spielanlage ähnelt also durchaus jener des heutigen Gegners.
Grazer Mut
Der Star der Truppe spielt ganz vorne: Stürmer Gianluca Scamacca kam nach dem Verkauf von Ex-Sturm-Torjäger Rasmus Hojlund zu Manchester United im Sommer von West Ham und traf zuletzt auch im italienischen Team. „Um da reüssieren zu können, brauchen wir einen Hochleistungsauftritt“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer. „Wir trauen uns jedenfalls etwas zu.“
Bei den Grazern ist der Einsatz von William Böving fraglich. Der Däne traf erzielte beide Sturm-Tore in den bisherigen beiden Europa-League-Partien. Nach einer Schambeinentzündung trainierte er nur zwei Mal.
Noch ohne Punkt in der Europa League steht der LASK da. Am Donnerstag geht es zum belgischen Vizemeister Union St. Gilloise aus der gleichnamigen Vorstadt von Brüssel (21 Uhr, live ORF1, Sky). Der Klub, der zwischen 1904 und 1935 elf Mal Meister wurde und 2021 nach Jahrzehnten ins Oberhaus zurückgekehrt ist, hat keine UEFA-taugliche Heimstätte und empfängt die Linzer daher im Stadion von Anderlecht.
Einer, der den belgischen Fußball seit seinen Engagements bei Cercle Brügge und Oostende bestens kennt, ist Ex-LASK-Trainer Dominik Thalhammer. „Das richtig gute Scouting ist das Geheimnis dieses Vereins“, sagt der 53-Jährige und verweist auf Entdeckungen wie Stürmer Victor Boniface, der um 20 Millionen Euro zu Leverkusen verkauft wurde und dort seit Sommer im Wochentakt trifft.
St. Gilloise sei am ehesten durch ein intensives Spiel „gegen Ball“ zu erwischen. „Wenn man ein scharfes Pressing auf den Platz bringt, kann man ihnen wehtun“, sagt Thalhammer. Die Linzer haben nach dem 1:0-Sieg in der Liga gegen Salzburg auf jeden Fall Selbstvertrauen.
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