Jubel in Polen: Sturm Graz holt den ersten Europa-League-Sieg
Sturm Graz musste die Reise nach Sosnowiec antreten. Weil Rakows Heimstadion in Czestochowa nur 5.500 Zuschauer fasst, wurde im Zagłbiowski Park gespielt. So damit hätten wir die für den gemeinen Österreicher schwierigen Namen aufgezählt. Danke für die Aufmerksamkeit.
Die Steirer werden sich aber eher an die schönen Dinge erinnern. Drei Punkte zeugen von einem erfolgreichen Ausflug, Sturm besiegten Rakow mit 1:0. Es war der erste Auswärtssieg in der Europa League seit 2011.
RAKOW – STURM GRAZ 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 (23.) Böving.
Gelbe Karten: Tudor, Crnac bzw. Dante, Teixeira.
Rakow: V. Kovacevic - Racovitan, Rundic, A. Kovacevic - Tudor, Papanikolaou (85. Nowak), Kochergin (75. Lederman), Plavsic – Cebula (60. Yeboah), Piasecki (60. Crnac), Kittel (75. Berggren).
Sturm: Scherpen - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante - Gorenc-Stankovic - Hierländer, Kiteishvili (76. Teixeira), Prass (88. Serrano) – Böving (64. Sarkaria), Wlodarczyk (76. Jatta).
Die ersten 20 Minuten als Abtasten zu bezeichnen, wäre schmeichelhaft. Vor allem bei Rakow merkte man nicht, dass sie die torgefährlichste Mannschaft Polens sind. Sturm ging nach 24 Minuten nicht unverdient in Führung: Dantes Flanke von links blockte Rakows Innenverteidiger Kovacevic ab, der Ball landete vor William Bövings Beinen – 1:0. Der Däne machte damit seinem Namen „Mr. Europacup“ wieder einmal alle Ehre, auch beim 1:2 gegen Sporting hatte er schon getroffen.
Rakow kam kaum ins Spiel, der polnische Meister wirkte gehemmt, energielos und kam nur selten zu gelungenen Spielzügen. Bei den Grazern ging alles zügiger, Chancen waren aber generell Mangelware. Vor der Pause vergab Wüthrich noch einen guten Schuss aus rund 25 Metern.
Nachlässig
Sturm hatte durch den Polen Wlodarczyk nach der Pause eine famose Kopfballchance, Tormann Kovacevic parierte. In der Defensive agierte Sturm aber sehr fehlerhaft, Spitzenmannschaften hätten dies längst ausgenützt. Tudor konnte so mit Leichtigkeit in den Strafraum ziehen, der Kroate schloss aber mit einem Roller ab, der eine leichte Beute für Goalie Scherpen war. Die beste Chance in dieser Phase vergab aber der freistehende Böving. Sturm kombinierte sehr fein, Wlodarczyk, der seit sechs Partien ohne Torerfolg geblieben war, und Prass kamen zu den nächsten Chancen. Beide Male war mit dem Kroaten Kovacevic der Beste der Gastgeber zur Stelle.
Sturm hätte längst für die Entscheidung sorgen müssen, stattdessen musste bis zum Ende gezittert werden. Rakow kam am Ende viel besser ins Spiel und auch zu Chancen. Yeboah hatte die Beste in der Nachspielzeit. Die Grazer waren 70 Minuten klar besser – und hatten am Ende auch noch Glück. Auch, wenn Teixeira an Kovacevic scheiterte.
Jetzt wartet zweimal ein schwierigerer Brocken: Am 26. Oktober empfängt Sturm Atalanta, zwei Wochen später müssen die Steirer nach Bergamo. Die Italiener siegten gestern 1:2 bei Sporting Lissabon.
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