Teurer Stadionbau: LASK auf Reisen, Sorgen in der Heimat
Während der LASK nach Salzburg, Brüssel und Hütteldorf reist, sorgt die Raiffeisen-Arena für Aufregung. Die Baukosten sind auf über 100 Millionen explodiert.
Auf den LASK wartet eine Woche der Wahrheit. Und eine Woche der Reisen.
Am Samstag kommt es zum Bundesliga-Hit in Salzburg. Am Donnerstag sind in der Europa League Punkte in Brüssel gegen St-Gilloise nötig, um im Rennen um den Aufstieg zu bleiben. Und kommenden Sonntag geht es nach Hütteldorf zum Schlager gegen Rapid.
Sportlich wird es für die Linzer also brisant. Noch heikler wirkt eine Themenseite in den OÖ Nachrichten, die den LASK journalistisch eng begleiten. Unter dem Titel „Schwarz-weiße Schicksalsgemeinschaft“ wird analysiert, wie unter der Führung von Präsident Siegmund Gruber der Stadionbau durchgezogen wurde – und wie die Politik „dem LASK dabei ordentlich mit öffentlichem Geld unter die Arme gegriffen“ hat.
„Das hat eine wechselseitige Abhängigkeit erzeugt“, heißt es in den OÖN.
Mittlerweile wachsen die Sorgen in der Landesregierung, weil die Baukosten von 65 Millionen laut OÖN „auf mehr als 100 Millionen Euro angestiegen“ sind.
Zauner warnte 2021
Zur Erinnerung: Der damalige LASK-Vizepräsident und Marketing-Geschäftsführer Manfred Zauner hatte im Februar 2021 Alarm geschlagen und Gesamtkosten von 117 Millionen berechnet. Daraufhin kam es zum Bruch mit Gruber, der betonte: „Die Kosten für das Fußballstadion an sich werden wie geplant bei 60 bis 70 Millionen Euro liegen. Der LASK wird dieses Stadion bauen und wir werden es uns auch leisten können!“
Die Corona-Folgen und der Bau unter höchstem Zeitdruck (die Eröffnung musste um ein halbes Jahr nach hinten verlegt werden) sorgten jedenfalls für Verteuerungen. Der KURIER berichtete bereits im Februar 2023 vor der Stadioneröffnung, dass die Raiffeisen-Arena „fast 100 Millionen“ kosten werde.
Tatsächlich ist der schmucke Neubau auf der Gugl für 19.000 Fans noch teurer geworden. „Dazu kommt die Zinswende, die den Kredit verteuert, vor allem jedoch dürfte die Planung zu optimistisch gewesen sein“, berichten die OÖN.
Neuer Plan für Kredite
Also muss der Verein dem Kreditgeber einen neuen Businessplan (mit realistischeren Auslastungszahlen, etwa im großen VIP-Bereich) präsentieren. Neue Sponsoren sollen helfen. In der Vorsaison hätten laut ÖON Landesunternehmen bereits „eine Bilanzlücke von 600.000 Euro“ decken müssen.
Ursprünglich geplante Stadion-Erweiterungen wie etwa ein Ärztezentrum sind ohnehin bereits aufgeschoben worden.
Aufwendige Rasenreparatur
Nicht einberechnet in den Baupreis sind die aktuellen Arbeiten am Rasen. Nachdem Liverpool-Trainer Klopp nach dem Europa-League-Highlight „das grüne Ding in der Mitte“ als „Wiese“ bezeichnet hatte, wurde entschieden, die beschädigten Drainagen unter dem nun abgetragenen Rasen händisch freizulegen.
Ein aufwendiges Verfahren, an dem bis zu 25 Leute mitwirken. Bis zum nächsten Heimspiel am 5. November gegen Sturm soll es wieder ein frisches Grün geben.
Hit beim Meister
Davor muss das Team von Thomas Sageder auswärts punkten. Abseits der Stadionaufregung war die Vorbereitung ruhig: Der Trainer musste nur auf wenige Teamspieler verzichten.
Ganz anders als Salzburg-Coach Gerhard Struber, der in Länderspielpausen stets nur rund die Hälfte der fitten Spieler zum Training versammelt. Sageder rechnet mit „einer „großen Herausforderung, für die wir aber bereit sind.“
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