Aufregung im Europacup: Dürfen Auswärtsfans ausgesperrt werden?
Wenn Villarreal heute Abend in Liverpool spielt, sind rund 3.000 Spanier mit dabei. Organisiert und mitfinanziert vom Klub, können Fans der Yellow Submarine um 300 Euro anreisen und das erst zweite Champions-League-Halbfinale des Klubs verfolgen. 900.000 Euro soll das dem Verein wert sein.
Beim Rückspiel am 3. Mai haben Spaniens Behörden ein "Risikospiel" ausgerufen und angekündigt, die Fangruppen strikt zu trennen. Das bedeutet auch, dass keine Eintrittskarten außerhalb des Gästesektors an britische Staatsbürger vergeben werden sollen, spanischen Ticketbesitzern ist es streng verboten, die Karten weiterzuverkaufen. Liverpool-Fans, die Tickets für den neutralen Bereich im Estadio de la Cerámica besitzen, soll der Zugang verwehrt werden.
Barcelona-Szenario
"Was in Barcelona passiert ist, wird uns nicht passieren", sagte Villarreal-Präsident Fernando Roig, der die Reisebereitschaft der Liverpool-Anhänger kennt. In Barcelona hatten Fans von Frankfurt die Stadt geradezu "überrannt", 30.000 waren am 14. April im Camp Nou verteilt gewesen. Tourismusunternehmen, die ihre Karten gewöhnlich nicht an Katalanen abgeben, hatten an Deutsche verkauft. Dauerkartenbesitzer haben ihre – nicht personalisierten – Tickets für das in Barcelona nicht sonderlich attraktive Europa-League-Viertelfinale weiterverkauft.
Das Wehklagen der Barcelona-Spitze lag dem Fußballfan noch in den Ohren, da ging die Diskussion dieser Tage erneut los. Für das Halbfinalspiel West Ham gegen Frankfurt am Donnerstag wurde vom Gastgeber nur das Mindestkontingent von 3.000 Tickets bereitgestellt. Die Londoner warnten zudem die kreativen Eintracht-Anhänger – die wieder ganz in Weiß anreisen wollen – vor dem Versuch, in den neutralen Bereich zu gelangen. "Zero Tolerance" heißt es in England: West Ham kündigte an, außerhalb der Gästekurve keine Fans aus Deutschland zu tolerieren.
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