Abstieg besiegelt: Wacker verzichtet auf den Gang zum Schiedsgericht
Seit Donnerstag, 17 Uhr, ist es amtlich, dass der FC Wacker Innsbruck im nächsten Jahr nicht mehr in der Bundesliga am Ball sein wird. Bekanntlich war dem zehnfachen Meister in den ersten beiden Instanzen wegen massiver finanzieller Probleme die Zulassung für die 2.Liga verweigert worden.
Theoretisch hätte der Klub noch den Rechtsweg bestreiten und das Urteil beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht anfechten können. Die Wacker-Funktionäre - die letzten, die es noch gibt - verzichten darauf. Es hätte auch keinen Sinn gemacht, den Instanzenweg unnötig auszureizen.
Erstens dürfen keine neuen Unterlagen vorgelegt werden, und zweitens ist die Sachlage ohnehin klar. Der FC Wacker steht vor dem großen Crash, es dürfte nur mehr eine Frage von Tagen sein, bis ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. "Nun geht es einzig und allein um die Rettung des Vereins", sagt Präsident Kevin Radi.
Ohnehin muss abgewartet werden, ob der FC Wacker Innsbruck die Zweitliga-Saison überhaupt noch fertig spielen kann. Schon das Heimspiel am Freitag gegen den SV Horn (18.30 Uhr) hatte gewackelt, weil jede Partie im Tivolistadion dem Verein über 20.000 Euro kostet. Für das Horn-Spiel konnte das Geld noch zusammengekratzt werden.
Kritik der Fußballgewerkschaft
Gernot Zirngast, der Vorsitzende der Spielergewerkschaft VdF, zeigte sich darüber irritiert. Immerhin warten die Angestellten und die Spieler schon seit Wochen, teilweise sogar seit Monaten, auf ihre Gagen.
„Spieler bekommen monatelang ihr Geld nicht, aber für die Durchführung eines Heimspiels ist Geld da - da stimmt etwas nicht“, sagte Zirngast gegenüber der APA. Er hält in diesem Zusammenhang den Strafbestand einer verschleppten Insolvenz für nicht ausgeschlossen.
Der Gewerkschafter wünscht sich aber auch, dass der FC Wacker die Saison samt letztem Heimspiel am 22. Mai gegen den FC Dornbirn ordnungsgemäß über die Bühne bringt. Denn sollten die Innsbrucker das Spieljahr wegen der Finanzmisere nicht beenden können, hätte das Auswirkungen auf den Titelkampf zwischen Austria Lustenau und dem FAC.
Hintergrund: Sämtliche Wacker-Partien dieser Saison würden dann nämlich gestrichen werden. Für Leader Lustenau, der aktuell zwei Punkte vor dem FAC liegt, wäre das ein Horrorszenario, die Vorarlberger holten in den zwei Duellen mit Wacker drei Punkte - und würde diese demnach verlieren.
Der FAC holte nur einen Zähler gegen die Innsbrucker und würde so in der bereinigten Tabelle plötzlich gleichauf mit den Lustenauern liegen. Und nicht nur das: Bei Punktegleichheit in der Endtabelle zählt der direkte Vergleich: Und da hat der FAC gegen Lustenau die Nase vorne.
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