338. Wiener Derby: Austria schlägt Rapid und bleibt in den Top-6
Erz-Veilchen Wolfgang Ambros feierte am Sonntag seinen 71. Geburtstag, seine Austria präsentierte sich ganz und gar nicht gezeichnet fürs Leben und schenkte ihm und sich selbst einen besonders wichtigen 2:0-Sieg im 338. Derby gegen Rapid. Die Austria schaffte damit aus eigener Kraft den Sprung in die Meistergruppe.
Wie immer in einem Derby ging es um alles, für die Austria jedoch auch um das Nichts, weil eben auch der mögliche Gang in die Quali-Gruppe drohte. Man hatte es auf den eigenen Füßen, nur mit einem gegen den Erzrivalen konnte man die Rechnereien ins Abseits stellen.
Die Stimmung in der ausverkauften Generali Arena war hervorragend. Und dennoch drängten sich Fragen: Wird das Nervenkostüm halten? Wagt man Seitenblicke nach Lustenau und Tirol, wo die Konkurrenten im Einsatz waren. Die Austria gab die Antwort auf dem Platz, präsentierte sich aktiv und engagiert, gewann in der ersten Hälfte zwei Drittel der Zweikämpfe und kaufte Rapid etwas die Schneid’ mit dieser Aggressivität ab.
Mutiger Auftritt
Während die Hütteldorfer nur eine gute Chance von Bajic (14.) vorzuweisen hatten, kamen die Austrianer der Führung durch Braunöder nahe, dessen Volleyschuss Goalie Hedl mit einer tollen Flugeinlage entschärfte (23.).
Kurz danach gerieten die seit Minute 4 in Unterzahl agierenden Klagenfurter (Rot für Rieder) in Lustenau in Rückstand, die Austria lag plötzlich auf Rang fünf. Durchgesagt wurde in der Generali Arena das Erfreuliche nicht. Ebenso nicht der Ausgleich der Klagenfurter. Einerlei, weil die Veilchen kurz darauf erblühten. Kasius, der ausgerechnet im Derby seine schlechteste Leistung im Rapid-Trikot bot, zögerte, Leidner intervenierte energisch und assistierte Tabakovic. Der Torjäger zog direkt ab, traf den Ball dabei nicht gut und sorgte dennoch für das viel umjubelte 1:0 (40.).
Die violette Fußballwelt war zur Pause in Ordnung, wohlwollend nahm man die neuerliche Lustenauer Führung zur Kenntnis.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zündeten die Austria-Fans ein Feuerwerk wie zum Jahreswechsel.
Gefährlich
Die Rapid-Anhänger schossen eine Leuchtrakete in den neutralen Sektor auf der Nordtribüne. Idiotisch, wie gefährlich und unnötig.
Mehr Feuer musste Rapid auf dem Feld zeigen, und tat es auch. Grüll hatte die erste echte Topchance, scheiterte aber an Torhüter Früchtl. Im Gegenzug erhöhte die Austria auf 2:0. Leidner nützte einen Bajic-Fehler und bedankte sich mit einem Schuss ins lange Eck. Während die Rapid-Fans mit weiteren Leuchtraketen die Zuschauer in Gefahr brachten, feierten die Violetten. Um 18.23 Uhr ging Sturm in Tirol in Führung, womit die Austria unabhängig vom Derby-Ausgang in der Meistergruppe stand.
Rapid-Trainer Barisic wechselte und warf mit vier gelernten Stürmern auf dem Feld alles nach vorne. Burgstaller, Rapids Bester, hatte bei einem Kopfball an die Latte Pech (80.), Strunz köpfelte etwas später aus wenigen Metern neben das Tor. Unterdessen trafen die Rapid-Fans mit einem geworfenen Knallkörper einen eigenen Ordner. Einfach unwürdig.
Die Austria bejubelte mit dem 2:0 einen doppelten Feiertag – Derbysieg und Qualifikation für die Meistergruppe, nur einen Zähler hinter Rapid. Nach der Punkteteilung sind die beiden Wiener Klubs sogar gleichauf. Auch der sechste Verein in der Meistergruppe ist ein Landeshauptstadtklub: Klagenfurt reichte das 2:4 in Lustenau, weil die WSG 0:2 verlor.
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