Österreich ging zwar nicht als Favorit in das Spiel gegen den WM-Veranstalter, „aber der Druck war schon groß, weil wir in den Tests davor die Niederländer geschlagen und gegen Argentinien ein Unentschieden erreicht hatten“, erinnert sich Andreas Ogris. „Für uns wäre gegen Italien ein Remis möglich gewesen.“ Besonders großen Druck verspürt er für die Österreicher bei der EM 2021 nicht. „Für alle Nationen ist das erste Spiel wichtig. In erster Linie trachten sie, diese Partie nicht zu verlieren. Da wir nicht zu den Top-Nationen zählen, müssen wir besonders konzentriert auftreten.“
Nun erinnert sich der Teamchef Herbert Prohaska an das Remis zum Auftakt. „Viele hatten einen Sieg gefordert, dabei war Kamerun in dieser Phase zwei Mal Afrika-Meister. Die Unentschieden gegen Kamerun und Chile waren normale Ergebnisse. Natürlich hätten wir gewinnen können. Dafür hätten wir bessere Leistungen gebraucht und auch einen komplett fitten Andreas Herzog.“ Prohaska glaubt heuer an eine gute Ausgangslage: „Für die Einschätzung kann es nicht schaden, dass Nordmazedonien Deutschland geschlagen hat. Wenn sich Österreich im Vorfeld keine großen Chancen gab, hat man immer mehr erreicht. Ich glaube an einen guten Start.“
- 2008 (0:1 gegen Kroatien)
„Es war weniger ein Druck, sondern vielmehr eine Vorfreude. Allein auf dem Weg zum Stadion beim ersten EM-Spiel war alles in Rot-Weiß-Rot, die Fans haben uns zugejubelt“, erinnert sich Andreas Ivanschitz, damals Teamkapitän. Er glaubt schon, dass die erste Partie für Österreich das Um und Auf sein kann. „Das hat man 2016 in Bordeaux gesehen. Aber auch 2008 war das 0:1 gegen Kroatien ein Dämpfer. Am Ende wäre von den Punkten her gegen Kroatien und dann gegen Polen mehr möglich gewesen.“
Die bescheidenen Testergebnisse zuletzt könnten ein Weckruf sein, glaubt Ivanschitz. „Sie wissen, dass sie mehr zeigen müssen, damit es reicht. Am Ende geht es bei einem Turnier ums Resultat.“
Groß war die Hoffnung bei den österreichischen Fans in Bordeaux, ebenso groß die Enttäuschung nach dem 0:2 gegen Ungarn. „Es war ein mentaler Dämpfer“, gesteht Marc Janko. „Und dennoch war im dritten Spiel gegen Island sogar noch der Aufstieg möglich. Ich denke daher nicht, dass für das erste Spiel das Motto Alles oder Nichts gilt.“ Eine Niederlage gegen Nordmazedonien wäre somit kein Weltuntergang für ihn.
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