Lobeshymnen auf Almer, Verwunderung bei Alaba

Robert Almer avancierte zum Mann des Abends.
Der Keeper avancierte im Spiel gegen Portugal zum besten Österreicher - und erntet viel Lob.

Die Trophäe für den "Man of the Match" ging zwar an Portugals Joao Moutinho, für die österreichischen Fans im Pariser Prinzenpark-Stadion war aber klar, wer am Samstag der überragende Mann auf dem Platz war. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff feierten die Anhänger mit Sprechchören den österreichischen Fußball-Teamgoalie Robert Almer, der mit einigen Glanzparaden das 0:0 rettete.

Danach gab sich der 32-Jährige gewohnt bescheiden. "Ich habe einfach versucht zu halten, was zu halten war." Dies gelang eindrucksvoll - mit seinen Paraden brachte Almer unter anderen Portugals großen Star Cristiano Ronaldo zur Verzweiflung und wurde nicht nur im Internet (mehr dazu hier) dafür gefeiert.

Das mehrfache Hadern des dreifachen Weltfußballers fiel dem Steirer gar nicht sonderlich auf. "Man ist so fokussiert, dass man nicht mitbekommt, was rundherum abläuft. Wenn man einen Ball gehalten hat, ist man gleich dabei, die Mitspieler einzuteilen, deswegen passt man auf so etwas nicht auf", erklärte Almer.

Das Spiel in Bildern

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Portugal v Austria - EURO 2016 - Group F
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Chance um Chance der Portugiesen vereitelte der ÖFB-Keeper, beim Elfmeter von Ronaldo kam ihm dann noch die Stange zu Hilfe. "Er wollte es besonders genau machen, das war anscheinend zu genau", sagte Almer.

Der 30-fache ÖFB-Internationale hatte aber nicht nur wegen der zahlreichen Chancen der Portugiesen viel zu tun - auch seine eigene Mannschaft hielt ihn speziell in der ersten Hälfte mit vielen Rückpässen ständig auf Trab. "Wir haben versucht, von hinten rauszuspielen, dadurch sind auch viele Bälle zu mir zurückgekommen", meinte Almer.

In einer Aktion geriet der Tormann dadurch so richtig in Bedrängnis. "Da war es ein bisschen zu eng, ich hatte nicht mehr viele Möglichkeiten und habe mir dann gedacht, ich gehe auf Nummer sicher und schieße einfach Hinteregger auf die Brust", schmunzelte Almer.

Defensivtaktik

Diese etwas kuriose Situation war auch eine Folge des großen Drucks der Portugiesen. "Unsere Ausrichtung heute war ganz anders, wir haben versucht, tief zu stehen und über Konter zu kommen, ähnlich wie beim 4:1 auswärts gegen Schweden. Da haben wir teilweise rausgepresst, aber heute war das fast nicht möglich, weil die Portugiesen so gut rausgespielt haben", erzählte Almer.

Dennoch sei die Taktik richtig gewesen. "Man hat bei dieser EM gesehen, dass die defensiven Mannschaften meistens für ihre Arbeit belohnt werden, und das war auch bei uns der Fall." Der Lohn für Almer war ein Eintrag in die ÖFB-Geschichtsbücher: Erstmals nach 13 erfolglosen Versuchen seit dem 2:0 am 21. Juni 1982 bei der WM in Spanien gegen Algerien mit Friedl Koncilia im Tor gelang es einem österreichischen Teamgoalie, bei einem großen Turnier ohne Gegentor zu bleiben.

Dafür gab es für den Steirer Sonderlob von allen Seiten. Teamchef Marcel Koller etwa sprach von einer "fantastischen" Leistung. "Vor der EURO hat er noch eine Knieverletzung gehabt. Es war nicht sicher, ob sich mit der Spielpraxis alles ausgeht. Er hat als Tormann alle Qualitäten, dass er mit noch mehr Selbstvertrauen auftreten kann", sagte der Schweizer über seinen Schlussmann und betonte: "Beim Nationalteam hat er immer gute Spiele gezeigt."

Dieser Meinung schloss sich auch Kapitän Christian Fuchs an. "Er war ein sehr starker Rückhalt." Das sei er aber auch schon in der ganzen Qualifikation gewesen.

Schwacher Alaba

Deutlich schwächer als in der Qualifikation spielt derzeit David Alaba. Unter 60 Prozent seiner Pässe brachte der Bayern-Star an den Mann - weniger als alle anderen Akteure. Nach 65 Minuten nahm Teamchef Marcel Koller seinen Superstar vom Feld. Es war Kollers erster Wechsel in diesem Spiel.

Alaba zeigte sich verwundert: "Ich weiß nicht, warum er mich rausgenommen hat. Glücklich war ich nicht über die Auswechslung."

Auch wenn Marcel Koller seinen Star nach dem Spiel verteidigte, war die Auswechslung doch ein deutliches Signal, dass er mit Alabas Leistung auf der ungewohnten "Zehnerposition" alles andere als zufrieden war. Ersatzmann Schöpf brachte in 29 Minuten Spielzeit 16 Pässe an den Mann. Bei Alaba waren es in 65 Minuten nur zehn gewesen.

KURIER-Noten für die Teamspieler

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