Mamma mia! Italiens Teamchef zuckte nach dem Aufstieg aus

Mamma mia! Italiens Teamchef zuckte nach dem Aufstieg aus
Bella Italia steht im Achtelfinale und sorgt für viel Drama – Teamchef Luciano Spalletti fauchte die Kritiker an und vermutet einen Maulwurf in seinem eigenen Team

Es war ein Herz zerreißendes Drama wie in einer italienischen Oper. Italien, der Niederlage nahe, blickte als Gruppendritter schon in den Abgrund, stand womöglich als Titelverteidiger vor dem Aus nach der Vorrunde.

Doch dann folgte in der 98. Minute der allerletzte Spielzug, mit dem Verteidiger Calafiori, ein Name wie eine Eissorte, Zaccagni ideal freispielte. Der wiederum traf sehenswert zum Ausgleich, stürzte Modric und sein Kroatien ins Dilemma und bescherte Italien ein bühnenreifes Ende einer engen Partie. Italien steht im Achtelfinale und trifft auf die Schweiz. 

Alles paletti?

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Zaccagni bescherte mit seinem Last-Minute-Tor Italien den Achtelfinaleinzug

Wutrede

Mitnichten, das Drama ging in die Verlängerung. Denn Teamchef Luciano Spalletti redete sich nach dem glücklichen 1:1 in Rage und rechnete mit den Kritikern ab. 

Gleich die erste Frage bei der Pressekonferenz veranlasste ihn zu einem längeren Monolog. In dem sprach er auch von einem möglichen Maulwurf, weil der italienische Reporter Insiderwissen habe, dass er nach Spallettis Auffassung nicht haben dürfe. „Es gibt im Team offenbar jemanden, der die Information durchgibt und derjenige schadet dem Team“, sagte Spalletti weiter.

Der Medienvertreter hatte von angeblichen Gesprächen mit den Spielern über die Aufstellung vor der Partie am Montag in Leipzig gesprochen. Spalletti hatte danach mit seiner Formation für Überraschung gesorgt. 

„Wie alt sind Sie?“, entgegnete der Trainer dem Fragesteller mit deutlich erhöhter Lautstärke. „51. Ich bin 65. Ich bin 14 Jahre älter. Ich suche immer das Gespräch mit meinen Spielern. Ich muss meinen Spielern Gehör schenken. Und was ist daran falsch, wenn die Startaufstellung das Ergebnis von Gesprächen war?“

Mamma mia! Italiens Teamchef zuckte nach dem Aufstieg aus

Luciano Spalletti war auf 180

Spalletti hatte sich in Fahrt gefaselt. Kurz schweifte er noch zu seinen Studienzeiten ab und erklärte, warum er gegen die Kroaten bei Ballbesitz mit einer Dreierkette gespielt habe, die dann zur Fünferkette bei Ballbesitz des Gegners wurde. „Ich habe darüber sogar meine Diplomarbeit geschrieben. Ich weiß genau, welche Auswirkungen eine Dreier- oder Fünferkette haben kann“, betonte Spalletti. Fertig war er aber nicht.

Keine Angst

Nachdem er zuvor auch gefragt worden war, was passiere, wenn Italien ausscheiden würde, sagte er am späten Montagabend: „Was ist das für eine Frage? Ich werde auch gefragt, ob ich Angst habe. Wenn ich die hätte, würde ich wie Sie ins Stadion gehen und mir die Spiele anschauen. Ich bekäme die Karte auch umsonst.“ 

Die starke Kritik an den Italienern, die dank eines Tores in der achten Minute der Nachspielzeit das Weiterkommen ohne fremde Hilfe schafften, „kann ich nicht akzeptieren“, verteidigte sich Spalletti.

Auch der andere Trainer regte sich auf. Nach insgesamt acht Minuten Nachspielzeit und Italiens Ausgleichstor kurz vor Schlusspfiff hat Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic massive Kritik am Schiedsrichterteam geübt. „Ich möchte sagen, dass acht Minuten heute auf keinen Fall berechtigt waren. Mich nervt, dass Kroatien nicht respektiert und anerkannt wird. Passiert das bei Portugal oder Spanien auch?“

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