Österreich-GP: Die Tops und Flops

Das Duell in Spielberg: Bottas hielt Vettel auf Distanz und schloss in der WM auf.
Die Sieger und Verlierer des Rennens auf dem Red Bull Ring in Spielberg.

Zum vierten Mal gastierte die Formel 1 auf dem neuen Red Bull Ring. Ein Blick in den Rückspiegel.

Pluspunkte gab es für:

Valtteri Bottas
Der Finne war ein mehrfacher Gewinner des Wochenendes. Mit dem Start-Ziel-Sieg untermauerte er seinen Anspruch auf die WM, der Titel "war immer das Ziel, aber ich möchte nicht zu viel Lärm darum machen". Dazu kommt, dass er Werbung in eigener Sache machte. Als Nachfolger von Nico Rosberg erhielt Bottas nur einen Einjahresvertrag. "Wir werden keine voreilige Entscheidung treffen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff dennoch. Laut Statistik ist Bottas für Höheres berufen. Noch jeder Finne, der mehr als ein Rennen in der Formel 1 gewinnen konnte, wurde Weltmeister.

Die Oranjes
13.000 niederländische Fans waren nach Spielberg gepilgert, um Max Verstappen zu sehen. Die holländische Dependance von Red Bull hatte dafür mehrere hundert Zelte gratis zur Verfügung gestellt. Dementsprechend fest in niederländischer Hand war die große Tribüne nach Kurve eins am Red Bull Ring. Dort endete auch das Rennen von Verstappen – nach einer Kollision in Runde eins.

Organisation
Perfektes Wetter, perfekte Kulisse, perfekte Organisation. Der Red Bull Ring zeigte sich beim ersten Besuch der neuen Formel-1-Eigentümer in der Steiermark von seiner besten Seite. Der Veranstalter vermeldete mit 145.000 Besuchern wieder einen Anstieg.

Spannung
Die WM bleibt auch nach Spielberg spannend. Aus dem Duell Vettel gegen Hamilton könnte ein Dreikampf mit Bottas werden, dem nur noch 35 Punkte auf den Deutschen fehlen. Hamilton zeigt sich nach dem vierten Platz kämpferisch: "Je größer der Abstand wird, desto mehr Druck baut sich auf. Ich werde niemals aufgeben", sagte der Brite, dem zwanzig Punkte auf Vettel fehlen.

Und dann ist da ja noch Red Bull. Mit seinem fünften Podestplatz in Serie pirscht sich auch Daniel Ricciardo an die Top drei heran. "Wir waren im Rennen gleich schnell wie Mercedes", sagte der Australier.

Minuspunkte gab es für:

Vettels Reaktion
Sebastian Vettel ist ein fantastischer Rennfahrer. Und der Deutsche kann auch ein sehr netter, unterhaltsamer Mensch sein. Nur nach Rennschluss machte sich der 30-Jährige keine Freunde. Ohne Fernsehbilder gesehen zu haben, behauptete er immer wieder, dass Sieger Bottas einen Frühstart hingelegt hätte – die Rennkommissare hatten allerdings kein Vergehen des Finnen erkannt. Mit einigem Abstand sagte Vettel allerdings: "Ich schaue auf sein sehr schönes Wochenende zurück." Dennoch gab es bei der Siegerehrung Pfiffe gegen den Ferrari-Star.

Daniil Kwjat
Am Start hatte sich Daniil Kwjat fürchterlich vertan. Der Russe bremste zu spät, erwischte den McLaren von Fernando Alonso, der wiederum in das Auto von Max Verstappen rutschte. "Ich wollte eine Show für sie abziehen, und dann komme ich nicht einmal durch die erste Kurve", sagte Verstappen. Für Kwjat könnte die Zeit in der Red-Bull-Familie allmählich zu Ende gehen. Heuer holte der Russe bislang lediglich vier WM-Punkte.

Das Rennen
Nach den mitreißenden Rennen in Baku und in Montreal war der Große Preis von Österreich für ein Mittagsschläfchen geeignet. Die schnelle, aber auch extrem kurze Strecke macht den Fahrern zwar Spaß, bietet aber nicht viel Raum für Überraschungen. ORF (733.000 Zuseher) und Sky (580.000 im deutschsprachigen Raum) durften sich dennoch über Rekordquoten der Saison 2017 freuen.

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