EM-Traum geht weiter: Österreich schlägt auch die Ukraine

EHF Handball Men European Championship
Den Österreichern gelingt bei der Heim-EM der zweite Sieg. Die Ukraine wird nach hartem Kampf mit 34:30 geschlagen.

Zweites Spiel, zweiter Sieg. Österreichs Handballer marschieren weiterhin ohne Makel durch die Heim-EM. Zum definitiven Aufstieg genügte das 34:30 gegen die Ukraine aber noch nicht. Weil Tschechien die Nordmazedonier mit 27:25 schlug.

Die Hauptrunde ist jedoch zum Greifen nahe. Am Dienstag können sich die Österreichern gegen Nordmazedonien (18.15 Uhr/live ORF Sport+) nun sogar eine Niederlage mit bis zu drei Toren Differenz erlauben.

Die Ukrainer waren der erwartet schwer zu bespielende Gegner. Mit ihrer enormen Physis - die Mehrheit der Spieler fiel unter die Kategorie Ikea-Pax-Schrank - waren der große Trumpf Würfe aus dem Rückraum über die Abwehrreihe hinweg. All das wussten die Österreicher natürlich vorab, da die Ukrainer ihr Spiel aber recht konsequent durchzogen, blieb es schwer zu verteidigen.

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Österreichs Teamchef Pajovic stellte alsbald auf eine offensivere 5:1-Deckungsvariante um, die Wucht durch einen vorgezogenen Spieler nahm er dem Gegner damit aber nur bedingt. Auch ein Tormannwechsel zu Eichberger, in der Auftaktpartie gegen Tschechien einer der Sieggaranten, zeigte zunächst noch keine Wirkung.

Variable Angriffe

Immerhin in der Offensive setzten die Gastgeber ihr Vorhaben nahezu tadellos um. Der Teamchef hatte im Gegensatz zum Freitag variablere Angriffe gefordert, und seine Schützlinge hielten sich an diese Vorgabe. Die Außenspieler wurden besser, weil gezielter in Szene gesetzt, der Kreisspieler im Zentrum ebenso.

"Vorne haben die Jungs das heute richtig gut gemacht“, lobte Teamchef Pajovic, „und wenn du Spieler hast, die so in Wurflaune sind wie Janko (Bozovic/7 Tore, Anmerkung) und Nikola (Bilyk/9 Treffer), dann macht es die Sache natürlich etwas einfacher."

Absetzen konnte sich dennoch keine beider beiden Mannschaften in den ersten dreißig Minuten. Immerhin einen kleinen mentalen Vorteil verschaffte sich Österreichs Team im Finish – mit 18:17 ging es in die Kabine.

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Also schien die Defensive gefordert. Genau darauf hatte auch der Teamchef in der Vorbereitung sein Hauptaugenmerk gelegt. Hielten die Österreicher dem Stresstest vor 8.000 Fans stand? Das war auch eine Frage der Reife des Teams. Bei den vergangenen beiden Großbewerben hatten die Österreicher genau diese Abgeklärtheit vermissen lassen und den Aufstieg jeweils klar verpasst.

Es schien auf ein paar wenige Aktionen hinauszulaufen, die über Sieg und Niederlage entscheiden sollten. Ein überhasteter Wurf vielleicht oder eine außergewöhnliche Tormannparade. Sie fielen für Österreich aus. Beim 32:29-Treffer durch Kapitän Bilyk zweieinhalb Minuten vor Spielende atmeten 8.500 in der Stadthalle auf – die Entscheidung.

"Eine Halle mit so einem Heimpublikum hilft dir, so ehrlich muss man sein“, sagte Coach Pajovic, „aber du musst in der hitzigen Atmosphäre auch erst die richtigen Entscheidungen treffen.“

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