Ein stimmungsvolles Wiener Handball-Derby mit vielen Siegern

Durchgesetzt: Die Fivers hatten das bessere Ende
Die Fivers schlugen Westwien in letzter Sekunde mit 30:29.

Am Ende herrschte in der Hollgasse zu Wien-Margareten sogar 4-G: Es wurde getrommelt, geschrien, gefeiert, gesungen. Die Fivers setzten sich am Samstagabend in einem packenden und bis zur letzten Sekunde spannenden Wiener Handball-Derby gegen Westwien mit 30:29 durch. Nicht nur der Sieg war Grund, den Emotionen freien Lauf zu lassen, es war auch das erste Derby seit langer Zeit, das fast ohne Corona-Beschränkungen ausgetragen wurde.

Guter Zweck

Vor Anpfiff der Partie stand jedoch der gute Zweck im Mittelpunkt. Die Fivers sammelten Sachspenden für ukrainische Kriegsflüchtlinge, die Kartons stapelten sich im Eingangsbereich der Halle. Der Klub hatte sogar geplant, eine ukrainische Jugendmannschaft nach Wien zu holen, selbst ein Quartier für die Burschen war gefunden. Doch die Mütter wollten ihre Söhne nicht allein auf die Reise schicken.

Die Rahmenbedingungen für das Derby waren klar. 2-G-Nachweis beim Betreten der Halle, Maskenpflicht auch auf den Plätzen. Und wer so kühn war, sein Gesicht in voller Pracht zu präsentieren, der wurde vom korrekten Ordnerdienst auf dezente und höfliche Art und Weise zurechtgewiesen. Trotz des Schalldämpfers vor den Mäulern herrschte eine tolle Stimmung.

Vor allem wegen des spannenden Wurf-Abtausches, den sich die beiden Wiener Teams lieferten. In der ersten Hälfte hatten die Fivers die Nase vorn, doch Westwien blieb dran. Die Fivers-Fans sangen: „Westwien, wir hören nichts.“ Zu früh zu goschert?

Drama pur

Denn die Gäste brachten das Match zur Hälfte der zweiten Halbzeit beinahe zum Kippen, waren drauf und dran ihre knappe Führung auszubauen. Vor allem der junge Goalie Constantin Möstl leistete dazu seinen Beitrag und offenbarte sich als emotionaler Einpeitscher der Fans.

Es ging hin und her, die Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen, die Trommler steigerten den Rhythmus ins Enervierende, da glich Westwien wenige Sekunden vor dem Ende auf 29:29 aus. Ein letzter Angriff der Fivers, plötzlich ein Pfiff nach einem Block. Siebenmeter, Jubel hier, betretene Gesichter da. Marc Haunold hieß der Held des Abends, der die Nerven behielt. 30:29.

Und dann wurde getrommelt, geschrien, gefeiert, gesungen.

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