EBEL: Ein Tabellenführer wird nicht unterschätzt

APA14530398 - 08092013 - WIEN - ÖSTERREICH: Capitals-Spieler jubeln über das Tor zum 1:0 am Sonntag, 08. September 2013, während der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) Begegnung zwischen den UPC Vienna Capitals und dem KAC in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Der HC Bozen kommt nach zwei Spielen noch ungeschlagen zu den Vienna Capitals.

„Jetzt wird uns niemand mehr unterschätzen“, sagt Bozen-Kapitän Alexander Egger zufrieden lächelnd. Zu Recht. Die Südtiroler starteten mit einem 6:1-Kantersieg in Innsbruck und einem 4:3-Heimerfolg gegen Titelfavorit Salzburg in ihre erste Saison in der Erste Bank Liga und kommen als Tabellenführer zum Freitag-Spiel gegen die Vienna Capitals.

„Nach dem 6:1 in Innsbruck haben wir nicht gewusst, ob wir so gut waren, oder Innsbruck so schlecht“, sagt Egger, der bereits seine 14. Saison für Bozen spielt. Nach dem Überraschungssieg gegen Salzburg muss auch der 33-jährige italienische Teamkapitän zugeben: „Wir haben wirklich sehr gut gespielt.“

Einzig die Zuschauerzahl von 2500 in der 7200er-Arena trübte die Stimmung. Egger habe sich mehr erwartet: „Aber wahrscheinlich hat uns das Fußball-WM-Qualifikationsspiel von Italien Zuschauer gekostet.“

Die Kampfkraft und die Kompaktheit mache das Spiel der Bozner aus. Und der Liga-Debütant scheint auch spielerisch schon einiges draufzuhaben. „Es war nicht vorherzusehen, dass wir schon so gut eingespielt sind“, sagt Egger überrascht. Denn sein Team hat 13 neue Spieler, einige konnten nicht die gesamte Vorbereitung mitmachen. Vor allem bei den Legionären gibt es Probleme mit den Mühlen der italienischen Verwaltung. Trainer Tom Pokel erklärt: „Für ein Visum muss ein Antrag von Bozen nach Mailand geschickt werden, von dort geht es weiter nach Rom und über den gleichen Weg wieder zurück.“ Bis ein Spieler angemeldet werden kann, vergehen zehn bis 14 Tage.

Am Freitag in Wien wird wieder ein neuer Legionär dabei sein. Gegen Salzburg musste Rick Schofield noch zuschauen. Der 26-jährige Kanadier stürmte zuletzt in Rochester, dem Farmteam der Buffalo Sabres.

Insgesamt hat Bozen neun Legionäre und vier Italo-Kanadier. Ein Verteidiger soll noch dazukommen. Prominentester Spieler ist der 36-jährige Kanadier Trent Whitfield, der 212 NHL-Partien in den Beinen und in der EBEL nach zwei Spielen schon drei Tore und zwei Assists auf dem Konto hat.

Das Wiedersehen

Die Vienna Capitals werden den 19-fachen italienischen Meister sicher nicht unterschätzen. Auch deshalb nicht, weil Capitals-Goalie Matt Zaba vor seiner Zeit in Wien zwei Jahre für Bozen spielte und für den 19. Meistertitel mitverantwortlich war. „Er ist ein super Tormann. Ich freue mich auf ihn“, sagt Egger. Zaba kontert: „Ich habe ein tolle Zeit gehabt. Aber auf dem Eis zählt für mich nur der Erfolg.“

Da die Vienna Capitals bisher nur ein Spiel (4:1 gegen den KAC) absolvierten, treffen zwei Teams mit weißer Weste aufeinander.

Der KAC muss dagegen in Graz auf Tyler Spurgeon verzichten, der sich die Hand brach und vier Wochen ausfallen wird. Die Eishalle in Liebenau wird ausverkauft sein.

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