Die Besten der Besten: Die zehn größten Sportler der Geschichte
„Als ich über die Linie gefahren bin, hat es mich erwischt und ich bin in Tränen ausgebrochen. Ich konnte das einfach nicht begreifen“, sagte Lewis Hamilton, nach seinem Sieg beim Grand Prix der Türkei am Sonntag. Mit dem Erfolg gewann der 35-Jährige zum siebenten Mal die Weltmeisterschaft in der Formel 1 und zog damit mit Michael Schumacher gleich.
Längst ist Lewis Hamilton einer der erfolgreichsten Motorsportler der Welt. Mit seinem jüngsten WM-Titel zog er aber auch in die - streng subjektive - KURIER-Wertung der zehn besten Sportler der Geschichte ein.
Lewis Hamilton (Formel 1): Raser der Superlative
In anderen Wertungen ist der Engländer längste einsame Spitze. Er hat die meisten Rennen gewonnen (94) und die meisten Polepositions geholt (97). Hamilton brilliert aber nicht nur auf der Rennstrecke, im Corona-Jahr wurde er zum Meinungsführer. Auf Social Media zählt der schwarze Formel-1-Pionier etwa zu den prominentesten Unterstützern der „Black Lives Matter“-Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Muhammad Ali/Boxen: Die härteste Faust
„I am the greatest!“ Als Cassius Clay 1964 Sonny Liston verprügelte und danach verbal über sich hinauswuchs, sprach die Boxwelt von Selbstüberschätzung. Zwar war Clay schon Olympiasieger, aber dieser Sieg war der Premieren-Gürtel.
Der US-Star, der im selben Jahr zum Islam konvertierte und fortan Muhammad Ali hieß, boxte sich auch in der Gunst der Kritiker immer mehr nach oben. Selbst eine Sperre wegen Wehrdienstverweigerung stoppte ihn nicht. Sprücheklopfer Ali widerlegte die Regel „They never come back“ und wurde drei Mal Weltmeister.
Usain Bolt/Leichtathletik: Der schnellste Mann der Welt
Seine riesigen Schritte und sein Laufstil, der sich so an angenehm von den stampfenden und muskelbepackten Konkurrenten abhob, führten zu Fabel-Rekordzeiten. Über 100 Meter hält er den Weltrekord von 9,58 Sekunden, über 200 Meter ist er mit 19,19 klar der Schnellste. Acht Goldmedaillen bei Olympia und elf Goldene bei Weltmeisterschaften machten den heute 34-jährigen Jamaikaner zum besten Leichtathleten der Geschichte.
Michael Phelps/Schwimmen: Das Olympia-Wunder
Wo Michael Phelps auftaucht, regnet es Medaillen. Der US-Star gilt als vielseitigster Schwimmer der Geschichte und ist mit 28 olympischen Medaillen, 23 davon in Gold, der bisher erfolgreichste Olympionike. Der mittlerweile 35-Jährige setzte vor allem zu Beginn dieses Jahrhunderts neue Maßstäbe. Mit 15 Jahren nahm er 2000 an den Spielen in Sydney teil, 2004 in Athen gewann er sechs Mal Gold, 2008 in Peking acht Mal. Nach einem Comeback setzte er seinen Erfolgslauf fort. In London 2012 gewann er vier Mal, in Rio 2016 fünf Mal Olympiagold.
Roger Federer/Tennis: Das feinste Handerl
Die gute Nachricht vorneweg: Um den Maestro zu genießen, muss man nicht zwangsläufig ein Video einschieben. Der 39-jährige Schweizer wird bei den Australian Open im Jänner wieder die hohe Kunst des Filzball-Sports anbieten. Roger Federer hat seinen Sport auf eine neue Ebene gehoben, zahlreiche Rekorde bezeugen dies. In der Grand-Slam-Statistik wurde er erst im Oktober von Rafael Nadal eingeholt (beide 20 Titel). Die Reaktion des Sportmannes widerspiegelt seinen Charakter: „Rafa hat sich das verdient.“ Alles Roger?
Tiger Woods/Golf: Die Katze am Green
Schon nach seinem ersten Profi-Jahr 1996 wurde der Amerikaner von „Sports Illustrated“ zum Sportler des Jahres gekürt. 1997 gewann er mit nur 21 Jahren das US Masters mit dem Rekordergebnis von 18 unter Par. Der heute 44-Jährige ist einer von vier Golfern, die alle Major-Turniere gewannen. Er war 683 Wochen lang die Nummer eins der Weltrangliste. Laut Forbes wurde er 2009 zum ersten Sportler, der mehr als eine Milliarde Dollar einnahm.
Pelé/Fußball: Der begnadete Fuß
Der Zauberer mit bürgerlichem Namen Edson Arantes do Nascimento war 1958 mit 17 plötzlich ein Volksheld. Weil er Brasilien im WM-Finale gegen Gastgeber Schweden mit einer Topleistung und zwei Toren vom „Schock von Maracanã“ befreite – die Seleção hatte 1950 dort das Finale gegen Uruguay verloren. Pelé verzauberte in Folge die ganze Welt, wurde insgesamt dreimal Weltmeister und als Spieler des Jahrhunderts ausgezeichnet.
Marcel Hirscher/Ski alpin: Der König der Piste
Ein Superlativ auf zwei Brettl’n – das umschreibt die Karriere von Marcel Hirscher, der den Skisport im vergangenen Jahrzehnt geprägt und auf ein neues Level gehoben hat. Seine acht Gesamtweltcupsiege in Folge werden wohl noch für mehrere Rennläufer-Generationen ein unerreichbares Ziel sein. Dem Salzburger Doppel-Olympiasieger und siebenfachen Weltmeister war es auch vergönnt, 2019 mit erst 30 Jahren auf dem Höhepunkt seines Schaffens abzutreten.
Michael Jordan/Basketball: Der Rekordjäger
Selbst die NBA bezeichnet ihn als besten Basketballer aller Zeiten. 13 Saisonen spielte er für die Chicago Bulls. Das Team wurde in seiner Zeit von einem Außenseiter zu einem fünfmaligen NBA-Champion. 63 Punkte in einem Play-off-Spiel (1986) sind noch heute Rekord. Auch die durchschnittlich 30,1 Punkte über seine gesamte Karriere sind unerreicht. Das Vermögen des heute 57-Jährigen wird auf 2,1 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Eddy Merckx/Radsport: Der Kannibale
Der 75-Jährige ist der erfolgreichste Radsportler der Geschichte und genießt in seiner Heimat Belgien Heldenstatus. Merckx gewann je fünf Mal die Tour de France und den Giro d’Italia und erbrachte zudem herausragende Leistungen bei Klassikern, Sechs-Tage-Rennen und im Zeitfahren. Merckx fuhr jedes Rennen, als wäre es sein letztes. Sein Hunger auf Siege war nicht zu stillen, was ihm bald einmal den Beinamen „der Kannibale“ einbrachte.
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