Corona-Sorgen beim Giro d'Italia: Schafft man es bis Mailand?

Corona-Sorgen beim Giro d'Italia: Schafft man es bis Mailand?
Die Zahl der Infizierten im Land steigt wieder. Ein Abbruch der traditionellen Rundfahrt steht im Raum.

Auch beim Giro d’Italia gibt die Pandemie Anlass zur Sorge. Mit bangen Blicken verfolgt Renndirektor Mauro Vegni die steigenden Corona-Zahlen in seinem Land. Als die Rundfahrt am 3. Oktober auf Sizilien begann, lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei knapp über 2.000, inzwischen sind es weit über 5.000. Dazu gab es innerhalb der Radsportblase auch den ersten Positivtest durch den Briten Simon Yates.

Aber schafft es der Tross überhaupt bis ins Ziel nach Mailand? „Wenn uns die Behörden verbieten, weiterzufahren, haben wir uns daran zu halten. Ein verkürzter Giro ist etwas, wozu wir gezwungen werden könnten. Die Situation besorgt mich, weil die Infektionen weiter steigen. Und wir haben noch zwei Wochen“, sagte Vegni.

Jeder Tag könnte der letzte sein bei dieser 103. Auflage der Traditionsrundfahrt, die durch die Coronakrise bereits in den Herbst verlegt werden musste. Kein Wunder, dass auf das Massenspektakel ganz genau geschaut wird. Positive Corona-Tests wie der von Yates sind da nicht hilfreich. Rund um den ersten Ruhetag am Montag wurden alle Fahrer und Betreuer erstmals wieder getestet.

Der Radsport kam in der Krise aber bisher glimpflich davon. Zwar wurde der Klassiker Paris-Roubaix wegen steigender Coronazahlen im Norden Frankreichs gestrichen und auch das Amstel Gold Race in den Niederlanden wurde abgesagt. Doch die Tour de France erreichte Paris, die WM in Imola wurde ausgetragen. Auch wichtige Klassiker wie Mailand-Sanremo, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt gingen über die Bühne.

Bangen um die Vuelta

Ausständig sind von den bedeutendsten Rennen noch die Flandern-Rundfahrt am Wochenende und die am 20. Oktober beginnende Vuelta a Espana. „Ich wäre besorgt, wenn ich an der Stelle meines Freundes Javier Guillen wäre“, sagte Vegni wenig ermutigend in Richtung des Renndirektors der Spanien-Rundfahrt. Am 8. November soll die Vuelta im Corona-Hotspot Madrid enden, wo jüngst eine Abriegelung durch die spanische Zentralregierung angeordnet worden war.

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