Causa Holdhaus: Ministerium arbeitet Altlasten auf

Causa Holdhaus: Ministerium arbeitet Altlasten auf
Kabinett Kogler erkundigte sich beim ehemaligen Präsidenten des IMSB, die NEOS stellten wieder eine parlamentarische Anfrage zu den Vorgängen im Jahr 2018.

Eine parlamentarische Anfrage der NEOS-Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff und Yannick Shetty an Sportminister Werner Kogler soll Licht in die Causa Holdhaus bringen. Die Anfrage ist einen Tag, nachdem der KURIER zuletzt darüber berichtet hat, gestellt worden.

Hans Holdhaus senior und junior waren im Oktober 2018 fristlos entlassen worden. Nach der Einstellung der Ermittlungen wegen Fördermittelmissbrauch bekamen beide ihre Abfertigungen, weil die Fristlosen nicht gerechtfertigt waren.

Das kostete den IMSB-Nachfolgeverein Leistungssport Austria mehr als drei Jahre Zinsen für die 300.000 Euro Abfertigung – für die gibt laut Ministerium ohnehin die gesetzlichen Rückstellungen. Weit teurer wird die Causa, wenn Holdhaus junior Recht bekommt, dass sein Geschäftsführervertrag mit der damaligen Consult, eine IMSB-GesmbH, korrekt war.

Den NEOS stößt auch anderes sauer auf: Unter anderem wurde auch der Schwager von HC Strache (Hr. Beck) als neuer Mitarbeiter installiert. Philipp Trattner übernahm den Vorsitz des IMSB-Vorstandes, obwohl er zu diesem Zeitpunkt Angestellter des Sportministeriums und letztlich auch für die Förderung zuständig war. Dies verstößt gegen die Förderrichtlinien.

Die Sektion informierte

Noch vor zwei Jahren, am 3. April 2020, hatte Kogler eine ähnliche Anfrage beantwortet. Darin steht: „Die abgefragten Vorgänge fanden unter der Ressortverantwortung meines Amtsvorvorgängers als Sportminister, Heinz-Christian Strache, und weit vor meinem Amtsantritt statt. Ich kann bei der Beantwortung dieser Fragen daher nur auf die mir von der zuständigen Sektion übermittelten Informationen und Unterlagen verweisen.“

Ermittlungen eingestellt

Mittlerweile aber wurden die Ermittlungen gegen Holdhaus senior und junior eingestellt. Mittlerweile wurde anerkannt, dass die Fristlosen nicht gerechtfertigt waren. Mittlerweile sammelt das Kabinett von Minister Kogler selber nach Informationen und Unterlagen.

So wurde letzte Woche, schon vor der parlamentarischen Anfrage, ein Gespräch mit Paul Haber, Sportmediziner und Präsident des S. C. Hakoah, geführt. In der aktuellen Anfrage wollen die NEOS unter Punkt 5 wissen:

Haber (der damalige Präsident des IMSB) hat vor Gericht ausgesagt, dass er zu der fristlosen Entlassung gezwungen wurde. a. Wurde diese Vorgehensweise evaluiert?

In der Beantwortung 2020 hieß es noch: „In Folge der Aussprache vom 17. Oktober 2018 wurde der vom Präsidium mit einem beschlusswidrig ausgestatteten Dienstvertrag eingesetzte Geschäftsführer (Hans Holdhaus jun.) vom selben Gremium mit sofortiger Wirkung wieder abberufen und der aktuelle Geschäftsführer vom Präsidium eingesetzt. Diese Vorgangsweise wurde in der Vorstandssitzung vom 19. Oktober 2018 unter dem Vorsitz von Präsident Univ.-Prof. Paul Haber einstimmig bestätigt“. Dieser Dienstvertrag soll in seiner rechtlichen Wirkung geeignet gewesen ein, „die IMSB-Consult GmbH, die Mutter IMSB-Verein sowie in weiterer Folge die Republik Österreich als Fördergeber zu schädigen.“

Dieser Vorwurf ist mittlerweile entkräftet. Zudem ist den Gerichtsprotokollen zu entnehmen, dass der Nachfolgeverein Leistungssport Austria nicht knausriger war.

Und so wollen die NEOS wissen: Welche Beamten_innen, die in die Causa involviert waren, sind nach wie vor im Amt? a. Welche Konsequenzen gab es für diese? b. Welche Konsequenzen sind im lichte neuer Erkenntnisse angemacht?

Kogler hat bis 29. Mai Zeit, darauf zu antworten.

Kommentare