SKN St. Pölten: Zwischen Dancing Stars und Abgang

SKN St. Pölten: Zwischen Dancing Stars und Abgang
Warum Daxbacher gehen musste. Schinkels bleibt bis Winter.

"Von der schwierigsten Entscheidung, seit ich 2009 die Klubführung übernommen habe", sprach SKN-Präsident Gottfried Tröstl am Tag nach der überraschenden Trennung von Karl Daxbacher.

Die Gründe, warum der mit Abstand erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte gehen musste, obwohl St. Pölten nicht auf dem letzten Platz liegt? "Mich hat gestört, dass Karl der Meinung ist, dass die Qualität im Kader nicht für den Klassenerhalt reicht. Er hätte erwartet, dass ich ihm noch bessere Spieler bringe", erzählt Frenk Schinkels. Der Sportdirektor hatte mit dem Ex-Trainer "mehrere harte Diskussionen".

Schinkels glaubt, dass die Qualität reicht. "Das Negative war dann schon ein Alibi für die Spieler. Außerdem habe ich nur Heerings und Lumu alleine geholt. Bei allen anderen hat Karl der Verpflichtung zugestimmt."

Die Umstellungen im Abstiegskampf kamen bei Führungsspielern nicht gut an. "Unsere Kapitäne haben sich nicht mehr wertgeschätzt gefühlt", verrät Schinkels. Seit Wochen hat es deswegen Diskussionen gegeben, Daxbacher zu beurlauben. Jochen Fallmann und Thomas Nentwich übernehmen bis auf weiteres, so wie bei der Rettung in der Ersten Liga im Frühjahr 2015. Sie sollen "den Pessimismus durch positive Stimmung ersetzen".

Die Entscheidung gegen Daxbacher kommt in St. Pölten gar nicht gut an. In den sozialen Medien bekamen die Verantwortlichen einen Shitstorm ab. Auf laola1.at wurde nach den Schuldigen für die Krise gefragt. Drei Prozent votierten für Daxbacher, 58% für Schinkels. Damit konfrontiert, sagt Schinkels: "Auf solche Votings gebe ich nicht viel. Bei den Dancing Stars wurde ich damals Zweiter, obwohl ich gewinnen hätte müssen."

Ultimatum

Zur eigenen Zukunft sagt Schinkels: "Ich weiß, dass ich jetzt der Buhmann bin. Wenn die Kaderqualität wirklich nicht reicht, muss ich auch die Konsequenzen ziehen. Wenn wir hinten bleiben, trete ich im Winter zurück."

Da Fallmann zuletzt auch die SKN Juniors betreut hat, bekommt Thomas Flögel eine Chance als neuer Coach der Ostliga-Mannschaft.

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