Sturm mit viel Selbstvertrauen zum Topspiel in Salzburg

Der neue Geschäftsführer Sport Günter Kreissl behält die Bodenhaftung.
Tabellenführer Sturm Graz reist zum Spitzenspiel nach Salzburg - mit sehr viel Selbstvertrauen.

Der Tag von Günter Kreissl müsste in diesen Wochen wohl 48 Stunden haben. Der Geschäftsführer Sport von Tabellenführer Sturm Graz muss vor dem Sonntag-Hit bei Red Bull Salzburg einen zeitintensiven Doppelpass spielen, weil in wirtschaftlichen Belangen der Jahresabschluss bevorsteht. "Der Zeitaufwand ist derzeit riesig, wir haben einiges aufzuarbeiten und nächste Woche wichtige Termine." Unter anderem mit einer Aufsichtsratssitzung. "Alle Gremien sollen Bescheid wissen." Die Schwierigkeit an der aktuellen Situation ist ein Spagat zwischen einem Alt-Ergebnis, das man mit zu verantworten hat, und einer neuen Planung.

Beim Sportlichen kann der ehemalige Torhüter beide Hände vor Freude zusammen klatschen, immerhin lacht Sturm von der Spitze. Von einer Momentaufnahme will der 43-Jährige deshalb nicht reden, "weil das für den gesamten Fußball gilt. So gesehen hat Bayern das letzte Spiel verloren. Jedem muss bewusst sein, dass sich eine Situation künftig auch immer anders darstellen kann."

Herausforderungen

Dass Sturm in der Vergangenheit bei Salzburg nicht viel mitnehmen konnte nach Graz, lässt Kreissl kalt. "Wir versuchen, jedes Match als eigene Herausforderung zu betrachten. Der Plan ist, dass wir immer gewinnen wollen. Ob wir dann aus Salzburg etwas mitnehmen können und wie viel, das hängt von der Leistung ab." Bei all der ihm eigenen Bodenhaftung gibt er aber doch vollmundig zu: "Wir wissen, dass wir in den letzten vier, fünf Monaten viel richtig gemacht haben. Auch wenn das keine Garantie für die Zukunft ist." Kreissl findet Gefallen an den Tugenden Bescheidenheit, Demut und Selbstreflexion.

Seit Mai dieses Jahres ist er in Amt und Würden. Seitdem ist es dem Verein gelungen, die Atmosphäre rund um Sturm zu drehen. "Wir haben eine neue Kommunikationslinie gewählt und allen die Hand hingestreckt." Den Fans wie den Medien. Vielen gefällt die Arbeit, die Sturm verrichtet. Kreissl spricht von einer Energie, die die Leute spüren.

Charaktere

Auch innerhalb der Mannschaft, die technisch und taktisch vielleicht nicht die beste in Österreich darstellt, "aber wir haben gute Charaktere im Team. Weil wir besonders darauf schauen." Als Verantwortlicher gestaltet er mit Trainer Franco Foda gemeinsam die Kaderplanung. "Wir suchen Spieler, die uns beide begeistern. Ein Spieler spürt die Energie, ob er von den Verantwortlichen gewollt wird oder nicht."

Trotz der Tabellenführung behalten Kreissl und Foda ihre Ziele im Auge. Man möchte mehr Punkte als in der Vorsaison machen. "Das bedeutet eine Weiterentwicklung." Und man möchte den Turnaround dahingehend schaffen, "dass am Ende der Saison alle mehr begeistert sind als in den Jahren davor. Sturm befindet sich auf einem guten Weg dorthin.

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