Anna Gasser: "David Alaba hab' ich noch nicht kennengelernt"
Anna Gasser hat erneut den “Niki” erhalten. Zum dritten Mal entschieden Sportjournalistinnen und Sportjournalisten, dass sie in der vergangenen Saison die beste Sportlerin des Landes war.
Dem KURIER gab Gasser kurz nach der Preisverleihung ein Interview am Rande der Sporthilfe-Gala. Die 31-Jährige spricht über einen ihrer größten Erfolge und darüber, wie es jetzt bei ihr weitergeht.
Was bedeutet diese Trophäe für eine Frau, die bereits zweimal Olympiagold gewonnen hat?
Natürlich ist Olympiagold ein Traum, aber das war nie der Grund, warum ich snowboarde. Ich würde auch ohne die ganzen Preise snowboarden.
Wie geht es für dich weiter?
Jetzt kommt mal die Einkleidung vom ÖSV, dann geht's eh schon direkt auf den Schnee. Ich muss trainieren weil der erste Weltcup ist schon in zwei Wochen in Chur und da muss ich schon "anzah'n".
Sie sind gerade aus Übersee nach Wien gekommen. Haben Sie einen Jetlag?
Ja, aber dadurch, dass ich so lange auf die Entscheidung in der Kategorie Sportlerin des Jahres gewartet habe - ich hab' nicht gewusst, wann es kommt - war ich so nervös, dass ich den Jetlag gar nicht gemerkt hab'.
Sie haben einmal gesagt, eine der größten Errungenschaften von Ihnen als Sportlerin ist, dass Sie das Freestyle Snowboarden in die Massenmedien gebracht haben.
Ich hätte mir das nie erträumt am Anfang von meiner Karriere, dass dieser Sport im "Mainstream" ein bisschen bekannter wird. Auch wenn noch viel Klischee dabei ist, wenn über Snowboarder gesprochen wird. Ich sehe das als große Ehre, dass ich da helfen konnte, den Weg für meine jüngeren Kolleginnen vielleicht einfacher zu machen. Dass sie nicht so viel kämpfen müssen, wie ich am Anfang kämpfen musste.
Was hat sich in all den Jahren getan?
Es ist ein riesiger Unterschied. Wenn ich das mit 2014 vergleiche, das ist eine andere Welt. Das hätten wir uns als Freestyle-Snowboarder nie gedacht.
Meinen Sie die finanzielle Unterstützung?
Finanziell, aber auch die Unterstützung vom Verband. Am Anfang war fast gar nichts da. Heute können wir uns wirklich auf die Bewerbe konzentrieren. Ich hoffe, dass das die Jüngeren dann auch machen können.
Und bei Ihnen? Wie geht es da weiter?
Ich starte beim Weltcup in Chur. Das heißt ich bin voll motiviert. Auch wenn ich noch nicht 100% bei meiner Topform bin. Aber ich bin körperlich fit und möchte schauen, wo ich jetzt - am Anfang der Saison - stehe. Je mehr man erreicht hat, desto mehr kann man dann genießen und einfach Schritt für Schritt schauen, wie es geht. Ich bin zu ehrgeizig, dass ich weitermache, wenn ich merke, ich kann mit den Jungen nicht mehr mithalten. Dann geht es einfach anders weiter.
Haben Sie David Alaba schon mal kennengelernt?
Nein.
Verfolgen Sie seine Karriere?
Ich bin generell ein Sportfan. Aber Fußball schaue ich vor allem bei EMs und WMs. Auch die EM der Frauen hab ich mir sehr gerne angeschaut. Und Champions-League-Finale hab ich auch gesehen. Das sind emotional fesselnde Momente, in die ich mich gut reinversetzen kann.
Dann muss sich David Alaba mit dem Nationalteam eben für die EM qualifizieren, damit Sie wieder mitfiebern können.
Genau!
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