10 Podestplätze in Folge: Rundes Jubiläum für Skisprungstar Kraft

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Stefan Kraft verpasste in Klingenthal zwar den fünften Saisonsieg, mit Rang zwei hinter Karl Geiger prolongierte er aber seinen Erfolgslauf

Der Rucksack, den Seriensieger Stefan Kraft vor dem Skispringen in Klingenthal umgeschnallt bekam, war nicht zu sehen. Aber er drückte auf den schmächtigen Schultern des Salzburgers. Mit jedem Erfolg, den er in diesem Weltcupwinter gelandet hatte, wurde dem Österreicher noch mehr aufgebürdet und er sah sich plötzlich nur mehr mit Superlativen und Bestmarken konfrontiert.

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Rund um den Schanzentisch wurden nur mehr skisprunghistorische Fragen gestellt: Würde Stefan Kraft nach seinen vier Erfolgen zu Beginn des Winters den legendären Startrekord von Thomas Morgenstern aus der Saison 2007/’08 brechen (6 Siege in Folge)?

 Wann würde der Salzburger (102 Podestplätze im Weltcup) den Finnen Janne Ahonen (108) überflügelt haben? 

Und wie lange würde dieses Hoch von Stefan Kraft überhaupt noch anhalten?

All diesen Ballast hatte der 30-Jährige, wenn nicht mit an Bord, so zumindest im Hinterkopf, als er am Samstag in Klingenthal über die Schanze ging. Insofern muss man den Dominator dieser Saison dafür bewundern, wie er diese mentale Herausforderung meisterte. 

In Klingenthal riss zwar seine Siegesserie – wie so häufig, wenn auf einmal nur mehr über Rekorde die Rede ist – dafür prolongierte Kraft aber einen Erfolgslauf, der schon im vergangenen Winter seinen Anfang genommen hatte.

Saisonübergreifend landete der konstante Überflieger zehn Weltcupbewerbe in Folge auf dem Podium. In den vergangenen 15 Wettkämpfen war der zweifache Gesamtweltcupsieger lediglich einmal nicht in den Top drei zu finden.

In Klingenthal hatte am Ende nicht viel auf den fünften Sieg in Serie gefehlt. Mit einem Sprung auf 144,5 Meter machte Kraft im Finale von Platz vier noch einen Satz nach vorne und griff sogar den deutschen Halbzeit-Leader Karl Geiger an. 1,2 Zähler trennten den Salzburger schließlich vom Lokalmatador.

Flow-Zirkus

Stefan Kraft schwebt augenscheinlich weiter auf Wolke sieben und ist auch nicht gewillt, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. „Man träumt als Skispringer davon, dass man einmal in so einen Flow kommt“, erklärt der Dominator, „im Moment funktioniert einfach alles.“

Wie Kraft sprangen auch die Teamkollegen im zweiten Durchgang noch nach vorne. Michael Hayböck (8.) und Jan Hörl (10.) schafften es sogar noch in die Top Ten, am Sonntag steht in Klingenthal noch ein weiterer Bewerb auf dem Programm.

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