Man möchte meinen, dass Stefan Kraft nichts so schnell aus der Bahn wirft. Der Mann ist dreifacher Weltmeister, ein passionierter Weitenjäger, der es gewohnt ist, in anderen Sphären zu schweben.
Nach seinem Doppelsieg am Wochenende in Ruka war der 30-jährige Höhenflieger dann freilich fast ein wenig durch den Wind. „Ich bin mir selbst gerade ein bisschen unheimlich“, gestand Stefan Kraft.
Unbestritten ist dieser Stefan Kraft ein unheimlich guter Skispringer. Einer der Besten, den diese Sportart je gesehen hat, wie die imposanten Daten aus dem persönlichen Flugschreiber des Pongauers belegen.
1Olympische Goldmedaille
hat Kraft gewonnen. 2022 in Peking triumphierte er mit der österreichischen Mannschaft. Die Einzelgoldmedaille ist die letzte bedeutende Trophäe, die ihm noch in seiner Sammlung fehlt.
2 Große Kristallkugeln
hat Stefan Kraft in seinem Besitz. In den Saisonen 2016/’17 und 2019/’20 gewann der Salzburger jeweils den Gesamtweltcup. Seine Konstanz auf allerhöchstem Niveau ist beeindruckend: In den vergangenen neun Saisonen landete Kraft im Gesamtweltcup acht Mal in den Top 6.
3 WM-Titel
feierte der 30-Jährige in seiner Karriere. Bei der WM 2017 in Falun gewann er sowohl auf der Normal-, als auch auf der Großschanze. 2021 in Oberstdorf wurde er erneut Weltmeister auf der Großschanze. Mit drei Einzel-Goldmedaillen ist Stefan Kraft hinter der norwegischen Legende Birger Ruud (5) und dem Polen Adam Malysz (4) die Nummer drei.
kam Kraft bei 271 Starts im Weltcup nicht in die Punkteränge. Seine erklärte „Angstschanze“ steht in Garmisch-Partenkirchen. Zwei Mal verpasste Kraft beim Neujahrsspringen den Sprung in den zweiten Durchgang.
17 Schanzen
hat Stefan Kraft als Weltcupsieger verlassen. Er feierte seine Erfolge auf Flugschanzen genauso wie auf Normalschanzen – ein Beleg dafür, dass der Ausnahmekönner mit allen Bedingungen zurechtkommt.
Was dem letzten österreichischen Vierschanzentourneesieger (2014/’15) aber trotz aller Anstrengungen noch nicht gelungen ist: Ein Triumph bei den Tournee-Heimspringen am Bergisel und in Bischofshofen.
32Weltcupsiege
konnte Stefan Kraft inzwischen verbuchen. Von den aktiven Skispringern hat nur der um sieben Jahre ältere Pole Kamil Stoch häufiger gewonnen (39.). Im ÖSV-Ranking ist der Pongauer die Nummer zwei. Auf Rekordhalter Gregor Schlierenzauer (53 Weltcupsiege) fehlt Kraft freilich noch einiges.
45,6Punkte
sammelt Stefan Kraft im Schnitt pro Weltcupspringen. Das entspricht einem fünften Platz – eine bemerkenswerte Quote.
100 Podestplätze
kann Kraft seit Sonntag vorweisen. Nur Janne Ahonen (108) landete im Weltcup häufiger auf dem Podium. Es ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Österreicher auch den Finnen überflügelt haben wird.
253,5Meter
segelte der Pongauer am 18. März 2017 in Vikersund. Kein Skispringer ist jemals weiter geflogen als Stefan Kraft. Der Skiflugweltrekord ist für ihn einer der größten emotionalen Erfolge. „Bei uns Skispringern hat dieser Rekord eine besondere Bedeutung.“
363,5 Punkte
erhielt er am Sonntag in Ruka für seine zwei Sprünge auf jeweils 148,5 Meter. Noch nie hat ein Springer bei einem Bewerb auf der Großschanze so viele Punkte geholt.
12.367 Weltcuppunkte
sammelte Stefan Kraft im Laufe seiner Karriere.
1.268.000 Euro
verdiente der Österreicher während seiner Laufbahn allein an Weltcup-Siegesprämien.
Kommentare