Warum die Isländer Elfen und Trolle lieben

In Island hat der Glaube an Elfen eine lange Tradition.
In Island müssen Bauarbeiter aufgebrachte Elfen besänftigen.

Diese Meldung ist echt: Straßenarbeiter in Island haben einen versehentlich zugeschütteten Felsen wieder freilegen müssen, um aufgebrachte Elfen zu besänftigen. Die mythischen Wesen hätten möglicherweise eine ganze Reihe von seltsamen Vorfällen bewirkt, nachdem ihr Elfenfels bei Straßenarbeiten im vergangenen Jahr verschwunden war, berichtete die Zeitung Morgunbladit am Dienstag.

Und das ist bei weitem kein Einzelfall: Es wurden bereits mehrfach Baustellen verlegt, um die Ruhe mythischer Wesen nicht zu stören.

Auch im Bildband "Schönes Skandinavien" (siehe unten) wird erklärt, dass es den Bewohnern Islands ein Bedürfnis ist, der Natur und Landschaft großen Respekt zu zollen. So wird dafür gesorgt, dass der Schlummer von Feen, Alben, Gnomen, Trollen und sogar Riesen nicht gestört wird.

Und tatsächlich: Auf Anweisung des isländischen Straßenbauamts sei der Felsen in dieser Woche wieder freigelegt und sogar mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht worden.

Und warum das alles?

Ein Angestellter der verantwortlichen Straßenbaufirma Bass, Sveinn Zophoniasson, berichtete der Zeitung von rätselhaften Geschehnissen nach dem Zuschütten des Felsens: Die Straße sei überflutet worden, ein Bauarbeiter sei verletzt worden, Maschinen hätten ihren Dienst versagt und ein Journalist sei beim Besuch der Baustelle in eine Matschgrube gefallen und habe gerettet werden müssen.

"An den Felsen hatten wir zuerst gar nicht gedacht", sagte Zophoniasson. In den volkstümlichen Überlieferungen der Gegend gelte der Ort aber als geheiligtes Elfenterritorium.

Fjorde bis Köttbullar: Bildschönes Skandinavien

Warum die Isländer Elfen und Trolle lieben
Auf liebevoll illustrierten Seiten erfahren Leser Wissenswertes über Mythen, Bräuche, Design, Kulinarik, Kultur- und Krimiikonen, Attraktionen und Architektur über Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island. Wussten Sie etwa, dass skandinavische Romantiker als Liebesbeweis nicht nur rote Rosen, sondern – zumindest früher – auch selbst geschnitzte Liebeslöffel verschenkten? Behielt die Holde den Löffel, der auch einen Beweis seiner handwerklichen Fähigkeiten darstellte, war es für den Mann ein gutes Zeichen.

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