So entkommen Sie der Stressfalle Urlaub

Tropical beach panorama with deckchairs, umbrellas, boats and palm tree
Ehestreit, quengelnde Kinder, ungebremste SMS-Flut, Einsamkeit: Im Urlaub lauern viele Stress-Fallen. Eine Lebensberaterin gibt Tipps für entspannte Ferien und der KURIER liefert für jeden Stress-Typ die passenden Reise-Ideen.

Der Urlaub ist wie ein Vergrößerungsglas auf den Alltag“, sagt Nicole Siller, Mediatorin und Spezialistin für Urlaubs-Coaching in Wien. „Probleme, die im täglichen Trott oft unbeachtet bleiben, können sich in der ,schönsten Zeit im Jahr‘ zur Katastrophe auswachsen.“ Kein Wunder, dass etwa jede dritte Ehe nach einem Urlaub geschieden wird.

Doch nicht nur für die Paarbeziehung kann eine Reise zur Stress-Falle werden, es lauern auch viele andere Gefahren, die statt der gewünschten Entspannung noch mehr Stress bringen. Der KURIER hat die Coaching-Expertin um Tipps gebeten und liefert für neun Stress-Typen passende Urlaubsideen.

So entkommen Sie der Stressfalle Urlaub
Nicolle Siller Urlaubs-Coach
„Schon bei der Urlaubsplanung entscheidet sich, ob die gemeinsamen Tage ein Fiasko werden oder allen Beteiligten gut tun“, betont Siller.

Daher sollte sich jeder die Frage stellen: Was will ich erleben? Wie möchte ich mich am Urlaubsort fühlen? Wo können wir unsere jeweiligen Interessen am besten ausleben? Wie viel Zeit wollen wir miteinander verbringen? Wie viel Zeit braucht jeder für sich allein?

„Ob Paare oder Familien, es muss ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für jeden geben“, sagt die Beziehungsberaterin. „Selbst für verliebte Pärchen kann ein Zuviel an Zweisamkeit zum Stress werden.“

Die Hauptfallen sind zu große Erwartungen, plötzlich zu viel Zeit mit dem Partner oder den Kindern zu haben, immer erreichbar sein zu wollen, das Urlaubsziel immer nur nach den Bedürfnissen anderer auszurichten oder faule Kompromisse einzugehen. Als kleinster gemeinsamer Nenner wird dann ein Ziel gewählt, das keinen wirklich begeistert. Siller: „Es ist besser, man erfüllt bei einem Urlaub die Wünsche des einen und beim nächsten die des anderen.“

Die Kinder planen lassen

Wenn die pubertierenden Kinder Meister darin sind, den Urlaub zu versauen, hat Siller einen wirksamen Tipp parat: „Geben Sie ihnen die Planung in die Hand, nennen Sie ihnen das Budget und lassen Sie sie selbstständig recherchieren. Wenn die Entscheidung von ihren Kindern mitgetragen wird, wird sich die pubertäre Abwehrhaltung in Grenzen halten.“

Schließlich empfiehlt Siller auch eine „Nachbearbeitung“ des Urlaubs: „Hören Sie im Urlaub in Momenten, in denen es Ihnen gut geht, in sich hinein und halten Sie in Ihrer Erinnerung fest, warum Sie gerade da glücklich waren. Versuchen Sie, daheim im Alltag regelmäßig solche Urlaubsinseln zu schaffen – etwa durch Rituale, die Sie an diese Momente erinnern.“

Nicole Siller

ist diplomierte Mediatorin, Lebensberaterin, Burn-out- Präventionstrainerin und Urlaubs-Coach in Wien, davor war sie mehr als 20 Jahre im Tourismus-Management tätig.

Workshops

Nicole Siller bietet in ihrer Praxis in Wien-Leopoldstadt unter anderem maßgeschneiderte dreistündige Urlaubs-Coaching-„Workshops to go“ für Alleinreisende mit und ohne Kind, Paare, Familien sowie Gestresste an. Maximal acht Teilnehmer. Kosten: 120 € pro Person. Details und Termine unter

☎ 0699/ 11 332 141, www.lebendich.at

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