Kreuzfahrten auf Ozeanriesen haben ihn nie interessiert. Aber eine Fahrt auf dem traditionellen Postschiff "Hurtigruten", entlang der norwegischen Küste, war schon immer sein Traum. Den erfüllte sich Bo Skovhus mit seiner Frau Ingrid vor zwei Jahren. "Diese Reise ist ein einziges Naturspektakel, un-wahr-schein-lich", betont der 54-jährige Opernsänger, der seine Karriere vor fast 30 Jahren in Wien begann.
Von Oslo, wo der Bariton eine Professur an der Uni innehat und daher viel Zeit verbringt, nahmen sie die Bergenbahn (Bergensbane) nach Bergen, wo die siebentägige Schiffsreise bis Kirkenes begann. "Man kann sich zurücklehnen, die Ruhe genießen und die Natur vorbeiziehen lassen." Unvergesslich der Ausblick von der Station Finse mit dem kleinen Holzhütterl als Bahnhof.
Anders als mit dem Schiff könne man die Fjorde und Küstenstädte Norwegens gar nicht so gut bereisen, meint der gebürtige Däne. "Die Hurtigruten ist kein Schickimicki-Schiff, das macht den Reiz aus." Skovhus empfiehlt, eine größere Kabine in einem oberen Stockwerk zu buchen und sich ab und zu ein Abendessen in den À-la-carte-Restaurants an Bord zu gönnen. "Es gibt nirgends so gute Fische wie in Norwegen. Die kann man immer und überall bestellen."
Highlights
In der Nacht an Bord, am Tag einen der vielen Landausflüge. Skovhus findet eine geführte Tour, wie die Fahrt im Kajak durch die Altstadt von Trondheim, effizienter.
Verständigungsprobleme hat der Sänger keine. "Dänisch und Norwegisch sind fast die gleichen Sprachen." Und gemeinsam haben die skandinavischen Länder natürlich auch die Trolle. "In Österreich kennt man die nicht. Bei uns in Dänemark wächst man mit den Fabelwesen mit den struppigen Haaren, der knolligen Nase und dem Schwanz, auf", erzählt er. "In Norwegen sieht man sogar Straßenschilder mit: Achtung Trolle!"
Die spielen auch in Wien für Bo Skovhus eine große Rolle. Ab 17. Februar singt der Bariton "Peer Gynt" im Theater an der Wien. Und in dieser Oper findet sich Peer Gynt in der Welt von Trollen wieder.
Gesehen hat er auf seiner Reise über den Polarkreis zwar keine. Aber fantastische Landschaften, allen voran den Geirangerfjord. "Man muss diese Reise im Sommer machen. Wir hatten Glück: eine Woche blauer Himmel, und bis zu 30 Grad. Und in der Nacht draußen in der Sonne sitzen zu können, ist einfach toll."
Das Land, das fast fünf Mal größer als Österreich ist, aber nur fünf Millionen Einwohner hat, ist – dank der Ölvorkommen – reich. Es gibt fast nur Elektroautos, sie kosten die Hälfte von einem Benziner, das subventioniert der Staat. Und Norwegen ist ein teures Land. "Ein Bier kostet mindestens zehn Euro. Man fällt in Ohnmacht, wenn man die Preise sieht", resümiert der Opernsänger, bevor er wieder ins Kostüm des Peer Gynt schlüpft.
Bo Skovhus' Hotspots
1. Mein Lieblingsrestaurant im Zentrum von Oslo ist die Brasserie France, französisch eingerichtet, aber norwegische Küche. Der Tagesfisch ist genial, absolut bestes Beef Tartar, das am Tisch zubereitet wird. Reservieren!
2. Der schönste Ausblick ist von der Eisenbahnstation Finse, die höchstgelegene in Nordeuropa (1222 m).
3. Nicht verpassen darf man den Geirangerfjord, ein UNESCO Weltnaturerbe. Die enge Einfahrt ist umwerfend, knall grüne Natur und blaues Wasser. Atemberaubend.
4. Der schönste Landausflug auf der Schiffsreise von Bergen nach Kirkenes mit der Hurtigruten ist die Kajakfahrt durch die Trondheimer Altstadt.
Info
AnreiseWien–Oslo www.austrian.com
Hurtigruten 7-tägige Reise von Bergen nach Kirkenes über den Polarkreis ab 732 €/P. Bei Buchung bis zum 31. 3. 2017 erhält man 25 % Ermäßigung auf eine Reise im Zeitraum: 1. 6.– 31. 12. 2017. www.hurtigruten.de
TheaterBo Skovhus ist als Peer Gynt im Theater an der Wien in der Oper „Peer Gynt“ von Werner Egk zu sehen. An seiner Seite Maria Bengtsson als Solveig. Termine: 17., 19., 22., 25. und 27. Februar 2017 und 1. März 2017, jeweils 19 Uhr, www.theater-wien.at
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