Nordirland: Nicht nur die Natur ist hier gigantisch gut

Pressereise Nordirland
Spektakuläre Landschaften und spannende Städte warten auf die Besucher Nordirlands. Hotspots gibt es nicht nur für die Fans von Game of Thrones.

"Ich bin ganz ehrlich mit euch, der Weg, den wir gehen, ist nicht der kürzeste und nicht der bequemste – aber der schönste." Der Weg, von dem die Wanderführerin Eimear Flanagan spricht, ist der zum Giant’s Causeway. Statt, wie die meisten Menschen, vom Besucherzentrum, starten wir unsere Wanderung vom Dunseverick Castle – oder was davon übrig geblieben ist – und gehen die UNESCO-geschützte Küste entlang. Eimear hat nicht zuviel versprochen: Der Ausblick wird mit jedem Kilometer schöner.

Links grasen Kühe, Schafe und Pferde auf satten grünen Wiesen, rechts fallen die Klippen steil ab. Kein Wunder, dass die Küste, gemeinsam mit der Hauptstadt Belfast, gerade von Lonely Planet zur weltweiten Top-Destination für 2018 ernannt wurde. Die langsam untergehende Sonne bringt die dominierenden Farben – Rot, Grün und Braun – noch besser zur Geltung. Mutige nähern sich dem Abgrund und wagen einen Blick auf den Atlantik, Leichtsinnige klettern auf der Jagd nach dem besten Selfie sogar ein Stück hinunter.

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Und dann, nach guten sechs Kilometern, gehen wir durch ein "Tor" – links und rechts stehen schwarze Säulen Spalier – und haben ihn vor uns: Den Giant’s Causeway. Eine Naturgewalt. Tausende Basaltsäulen, die so gleichmäßig aus dem Meer ragen, dass man gar nicht glauben mag, dass sie nicht von Menschenhand geformt wurden. Dabei sind sie 60 Millionen Jahre alt, entstanden durch das langsame Abkühlen von heißer Lava. Der Name führt auf eine alte Legende zurück, wonach der Riese Finn einen sicheren Weg nach Schottland gebaut hat.

Kein Eis, dafür Wasser

Am Abend belohnen wir uns mit einer kleinen Whiskey-Degustation in Bushmill, wo die älteste lizenzierte Destillerie der Welt ist. Tourguide Billy Scott gibt Tipps für die richtige Verkostung: auf keinen Fall mit Eis, dafür mit einem Tropfen Wasser strecken. Rinnt runter wie Öl.

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Einen mutbringenden Schluck Single Malt wünschen wir uns, als wir vor der schwankenden Hängebrücke zur Insel Carrick-a-Rede stehen. 20 Meter muss man dazu in 30 Meter Höhe überwinden.

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Bei gutem Wetter soll man von hier bis nach Rathlin Island sehen können. Wir müssen uns wegen des Nebels, der sich nur langsam lichtet, selbst von der Schönheit der kleinen Fischerinsel überzeugen. Diesmal reicht keine Hängebrücke ans Festland, der Adrenalinkick bleibt uns erspart, "aufregend" ist maximal der Wind, der uns auf der Fähre ins Gesicht bläst. Nur noch 100 Menschen leben auf der Insel, die vor allem Ornithologen und Ruhesuchende anlockt, Auto braucht man hier keines. Im Naturschutzgebiet ist etwa der gefährdete Papageintaucher zu erspähen. Auch Robben fühlen sich an der Küste wohl, wie wir bei unserem Spaziergang mit Wanderführer Mark Rodgers mit eigenen Augen sehen. Auf der Runde treffen wir auf mehr Tiere als Menschen.

"Troubles"

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Derry

Lebendiger ist die zweitgrößte Stadt Nordirlands. Hier zeigt sich: "The Troubles", wie man den Nordirlandkonflikt nennt, sind zwar vorbei, im Alltag gibt es noch Reibungspunkte. Nennen die nationalistischen (meist katholischen und irischstämmigen) Einwohner ihre Stadt Derry, heißt sie unter den großbritannientreuen Unionisten (meist Protestanten) Londonderry. Nach wie vor leben die zwei Lager in verschiedenen Wohngebieten. Als Tourist bekommt man davon nur am Rande mit, wenn man von der begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert auf den republikanischen Bezirk Bogside mit zahlreichen politischen Wandbildern herunterblickt. Dort eskalierte der Nordirlandkonflikt 1972 zum von U2 besungenen Bloody Sunday.

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Zahlreiche Murals bekommen Besucher auch in Nordirlands Hauptstadt Belfast zu sehen. Die Stadt ist wie eine Open-Air-Galerie bepflastert mit Protest, Propaganda aber auch Lebensfreude. Vor allem die Friedensmauern, die Wohngebiete der Republikaner und Unionisten trennen, sind voll von Wandgemälden.

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Wer Indoor-Museen bevorzugt, sollte sich das Titanic-Belfast nicht entgehen lassen. Es beschäftigt sich mit dem Bau des Unglücksschiffes, das hier in einer Werft gebaut wurde. Gegenüber befindet sich das Hotel Merchant, das durch den teuersten Cocktail der Welt legendär wurde – ein Mai Tai ist wegen seiner Spezialzutat, einem alten Wray & Nephew Rum, um 750 Pfund über die Theke gegangen .

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An old-fashioned pub, The Duke Of York is welcoming and warm and is one of Belfast's gems. The Venue With its white exterior featuring old-fashioned metal adverts for whiskey and Guinness and hanging flower baskets.

Dass es auch günstiger geht, sieht man in den Seitengassen des Cathedral Quarters. Musik – ob Folk, Pop oder Indierock – ist allgegenwärtig. Snow Patrol, Van Morrison und Stiff Little Fingers haben in Belfast ihre Wurzeln. In urigen Pubs wird live gefiedelt und geflötet, in modernen Bars und Clubs aufgelegt und getanzt und in großen und kleinen Hallen geben Bands aller Genres Konzerte. Für Nachtschwärmer ist Belfast ein Paradies.

Thronies stürmen das Land

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Touristischen Zuwachs verzeichnet Nordirland in den vergangen Jahren durch Game of Thrones. Die "Thronies", wie Tourguide Billy die Fans der Hitserie nennt, reisen vermehrt an die unzähligen Schauplätze der Fantasy-Saga. Die Dark Hedges – eine Baumallee in Ballymoney – kannte zuvor niemand, heute muss man zeitig dort sein, um ein Foto ohne Menschenmassen zu machen. Nur weil die wunderschöne Baumformation in einer einzigen Folge sichtbar war. Häufiger im Bild ist "Winterfell" – die Heimat der Starks spielt in Castle Ward – oder das "Dothrakische Meer", das im Shillanavogy Valley gedreht wurde. Szenen der "Stormlands" spielen in den 400 Millionen alten Cushendun Caves. Und an der Causeway-Küste handeln Szenen mit Tyrion Lannister. Die Gegend ist eben nicht nur für Riesen gut.

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Grafik

Anreise derzeit gibt es von Wien keinen Direktflug nach Belfast. Aer Lingus fliegt aber direkt nach Dublin, von dort geht es mit Zug, Bus oder Mietauto weiter.www.aerlingus.com

Währung Man zahlt mit Pfund Sterling (dzt. ca. 1,12 €), jedoch druckt jede Bank ihre eigenen Banknoten, die im Rest Großbritanniens nicht akzeptiert werden müssen.

Beste Reisezeit Mai bis September

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Essen und TrinkenSt. George’s Market in Belfast ist ein Paradies für Foodies: Austern, Fleisch, Gemüse und Mehlspeisen werden neben Handwerk feilgeboten.

– Holohans on the Barge in Belfast: Gute Fisch-Küche auf einem Kahn. holohansatthebarge.co.uk

–Walled City Brewery in Derry: Pub-Küche mit eigens gebrauten Craft-Bieren. walledcitybrewery.com

–Harry’s Shack: Herrliches Seafood am Strand von Portstewart – Game of Thrones Drehort. www.facebook.com/HarrysShack

– Bushmills Inn: Traditionshaus nahe Giant’s Causeway. bushmillsin.com

Anschauen Titanic Belfast Museum www.titanicbelfast.com

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Tour mit Eimear Flanagan am Giant’s Causeway.www.awayaweewalk.com

– Mit Mark Rodgers auf Rathlin Island. dalriadakingdom.com

Übernachten Bullitt Hotel in Belfast: Hippes, neues Hotel mit guter Küche nach Lean-Luxury-Prinzip im Cathedral Quarter. bullitthotel.com

– Shipquay Hotel in Derry: neues Hotel, super Frühstück. shipquayhotel.com

–Causeway Hotel: in die Jahre gekommen, super Lage. giants-causeway-hotel.com

– Slieve Donard Resort & Spa: Feudales Schloss mit Spa-Bereich. hastingshotels.com

Angebot Prima Reisen hat eine Nord- und Südirland Rundreise "Die Grüne Insel" im Programm. Die Highlights: Dublin, Belfast, Giant’s Causeway, Ring of Kerry, Donegal, Cliffs of Moher. 10 Tage inkl. Flug, Busreise, ÜN/F in 3- und 4*-Hotels, 8x Abendessen und Eintritte ab 1678 €/P. im DZ. Buchung: Prima Reisen, Favoritenstraße 42, 1040 Wien, favoriten@primareisen.com, www.primareisen.com

Auskunft Weitere Infos und gratis Broschüren unter www.ireland.com

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