Ein neuer Blick auf London

A woman looks over the financial district from a window in The View gallery at the Shard, western Europe's tallest building, in London January 9, 2013. The View, the public viewing deck accessible by high speed elevators on the 309 metre (1,013 feet) Shard building, opens on February 1. Picture taken January 9, 2013. REUTERS/Luke Macgregor (BRITAIN - Tags: TRAVEL CITYSCAPE)
Renzo Pianos Wolkenkratzer ist nicht unumstritten.

Einwohner und Besucher Londons können ab Freitag die Stadt aus einer spektakulären neuen Perspektive betrachten: In 244 Metern Höhe eröffnet am 1. Februar die Aussichtplattform des Shard-Gebäudes, des höchsten Wolkenkratzers in Westeuropa. 310 Meter ragt der vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano entworfene pyramidenförmige Turm in den Londoner Himmel - wie ein gigantischer "Splitter", so die englische Bedeutung des Namens.

Doch längst nicht alle Londoner sind begeistert von der neuen, 450 Millionen Pfund (548 Millionen Euro) teuren Attraktion. The Shard sei zu hoch, zu futuristisch, zu teuer und stelle die historischen Monumente der Stadt in den Schatten. Projekt-Architekt William Matthews ficht diese Kritik nicht an. "Als der Eiffelturm gebaut wurde, wurde er gehasst. Heute lieben ihn die Pariser", sagt Matthews bei einem Rundgang durch das Gebäude. "Hohe Gebäude wie der Eiffelturm oder das Empire State Building werden zu Symbolen für ihre Städte."

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EPAepa03358945 The illuminated London Bridge with the Olympic rings and the Shard in the background on the eve of the last day of the London 2012 Olympic Games, London, Britain, 11 August 2012. EPA/Rainer Jensen
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ReutersA laser beam touches the Gherkin from the Shard during the laser and searchlight show which marks the completion of the exterior of the Shard building in central London July 5, 2012. The 310-metre (1,016-feet) building, the tallest in western Europ
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ReutersThe Shard glows red during the laser and searchlight show to mark the completion of the exterior of the Shard building in central London on July 5, 2012. The 310-metre (1,016-feet) building, the tallest in western Europe, fired 12 lasers and 30 sea
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dapdClouds cover the top of the Shard skyscraper on a rainy day in London, Monday, Oct. 1, 2012. The Shard was officially opened in July and stands at 310 meters (1,016 ft) high, making it the tallest building in western Europe. (Foto:Matt Dunham/AP/dap
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EPAepa03381326 Britains Prince Andrew, 52, abseils down the Shard, the tallest building in western Europe, Britain, 03 September 2012. Andrew, who did some prior training with the Royal Marines, took some 30 minutes for the feat which was meant to raise f

Für die Akzeptanz des Wolkenkratzers sei es entscheidend, dass er öffentlich zugänglich sei, sagt Matthews. "Es ist nicht nur ein privates Gebäude für einige wenige exklusive Leute." Aber längst nicht alle Londoner werden es sich leisten können, die Aussichtsplattformen zwischen dem 68. und dem 72. Stockwerk zu besuchen. 24,95 Pfund (30 Euro) kostet der Eintritt für einen Erwachsenen. Dennoch haben bereits Tausende Eintrittskarten gebucht, und die Betreiber hoffen, pro Jahr bis zu eineinhalb Millionen Besucher mit ihren Hochgeschwindigkeitsaufzügen nach oben befördern zu können.

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Tower Bridge on the Thames River is seen from The View gallery at the Shard, western Europe's tallest building, in London January 9, 2013. The View, the public viewing deck accessible by high speed elevators on the 309 metre (1,013 feet) Shard building, opens on February 1. Picture taken January 9, 2013. REUTERS/Luke Macgregor (BRITAIN - Tags: TRAVEL CITYSCAPE)
Dort angekommen, eröffnet sich ein beeindruckender Rundumblick. "Das wird der Ausgangspunkt für die Erkundung der britischen Hauptstadt werden", sagt Andy Nyberg vom Besucherzentrum. An klaren Tagen können Touristen nicht nur Big Ben, die Sankt-Paul's Kathedrale und den Buckingham-Palast von oben betrachten, sondern noch in 60 Kilometern Entfernung die Themse entschwinden sehen. Selbst bei dem für London typischen Sprühnebel lohne der Besuch, versprechen die Betreiber. Denn durch die aufgestellten Computer-Teleskope erscheine die Stadt auch an trüben Tagen im Sonnenlicht.

Außerdem gibt es Dokumentarfilme über die Stadtgeschichte und riesige Fotomontagen als Einführung in den britischen Humor zu sehen. Auf einer fährt die "Eiserne Lady", die frühere konservative Premierministerin Margaret Thatcher, mit Karl Marx Tandem.

Schon der Weg zur Plattform ist beeindruckend: Mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde schießen die Aufzüge in die Höhe. Untermalt wird die rasante Fahrt von eigens dafür komponierter und vom London Symphony Orchestra eingespielter Musik. "Das fühlt sich an wie Fliegen", sagt Architekt Piano, der Erschaffer des - ebenfalls lange von den Parisern ungeliebten Centre Pompidou. Obwohl der Bau des Italieners nicht einmal halb so hoch ist wie der 828 Meter hohe Burdsch Chalifa in Dubai - das höchste Gebäude der Welt -, verschwindet die Spitze des Shard oft in den Wolken.

Vermarktet wird der Hochhausturm als "vertikale Stadt", in der Luxusgeschäfte, Büros, Restaurants, ein Fünf-Sterne-Hotel und die hochgelegensten Wohnungen des Landes untergebracht sind. Wenn alles fertiggestellt ist, sollen hinter der gläsernen Fassade einmal rund 8.000 Menschen wohnen.

Vom Boden aus betrachtet ist der Wolkenkratzer genauso beachtlich wie der Blick von oben. Um herauszufinden, was die Menschen von seinem Bauwerk halten, müsse man nur die Passanten beobachten, sagt Piano und zitiert seinen Landsmann und Freund, den Filmemacher Roberto Rossellini: "Schau nicht das Gebäude an, sondern in die Gesichter der Menschen, die es anschauen."

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ReutersThe Empire State Building is seen from the Top of The Rock in New York April 25, 2012. One World Trade Center, being built at the site of the fallen twin towers, could surpass the Empire State Building as the tallest building in New York as soon a
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