"Wir lernen für gute Jobs": Wie anders Schule in der Ukraine funktioniert

Sprache ist der Schlüssel. Das heißt es immer wieder bei Integrationsfragen. Wenn es nun darum geht, geflüchtete Kinder aus gänzlich anderen Schulsystemen in österreichische Schulen zu integrieren, öffnen sich noch mehr Problemfelder.
„Natürlich ist das größte Problem, dass die meisten Kinder in der Ukraine kein Deutsch lernen, eher Spanisch und Französisch. Ukrainisch wird in kyrillischer Schrift geschrieben. Aber wir lernen bereits im Kindergarten das lateinische Alphabet und beginnen mit Englisch“, sagt Karina Danilova. Sie ist seit vergangenem Freitag in Wien. Seit Mittwoch ist sie Teil der Mehr-Platz-Redaktion des KURIER.
Lernen für den gutbezahlten Job
Der Fokus des Bildungssystems ist ein anderer als in Österreich. In ihrer Schulzeit hatte sie mehrmals pro Woche Mathematik-Einheiten und Sprachunterricht. Aber nur einmal im Monat Biologieunterricht, sagt Danilova. „In der Ukraine wird mehr Wert darauf gelegt, dass man lernt, womit man später einen guten Job bekommt und welche Fähigkeiten in der Stadt gebraucht werden“, berichtet sie aus ihrer Schulkarriere.
Nach Wien kam sie zusammen mit Freunden und deren drei Kindern. Alle drei Kinder besuchen bereits Schulen in Wien. Aber auch hier gibt es Barrieren. Ihre ersten Erfahrungen: „Die Lehrer tun sich schwer zu erklären, wie der Unterricht in Österreich funktioniert. Die Kinder sprechen kein Deutsch. Sie besuchen derzeit nur den Deutschunterricht und die Messe.“
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