Mehrheit für Schengen-Veto, aber viel Verständnis für Ärger der Rumänen
Nach dem Veto der Regierung gegen den Schengen-Beitritt von Rumänien und Bulgarien fragte OGM im Auftrag des KURIER, was die Bevölkerung von der Sache hält und welche Auswege aus der Krise befürwortet werden. Das Ergebnis ist überraschend differenziert - und enthält zeigt eine klare Präferenz für ein stärkeres Eingreifen der EU-Kommission.
Das Schengen-Veto der Bundesregierung wird von der Gesamtbevölkerung klar unterstützt. 58 Prozent sind für das Veto, 31 Prozent halten es für falsch. Aber es gibt Gruppen, die das ganz anders sehen.
Die Jungen unter 30 zum Beispiel lehnen das Veto mehrheitlich, zu 45 Prozent, ab. 38 Prozent der Jungen befürworten es. SPÖ-, Grün- und Neos-Anhänger sind zu rund 60 Prozent gegen das Veto.
In der Gesamtbevölkerung herrscht sehr viel Verständnis für den Ärger, den das österreichische Veto in Rumänien ausgelöst hat. 60 Prozent der Österreicher können den Ärger der Rumänen verstehen, von den Jungen äußern sogar 75 Prozent Verständnis für Rumänien.
Mehr EU-Eingriff befürwortet
Wie soll die Asylkrise aus Sicht der Österreicher gelöst werden?
Satte 79 Prozent sagen, die EU-Kommission soll härter gegen jene EU-Staaten vorgehen, die ihre Grenzen nicht schützen. Sogar eine satte Mehrheit der Grün-Wähler (60 Prozent) wünscht sich ein Eingreifen der Kommission bei zu laxem Grenzschutz durch einen EU-Staat mit Außengrenze. Bei der FPÖ sind es 100, bei der ÖVP 92 Prozent, die hier eine starke Kommission befürworten.
Gleichzeitig sind 63 Prozent aber auch dafür, dass die EU-Kommission den betroffenen Ländern beim Außengrenzschutz hilft, etwa mit Geld für den Bau von Grenzbarrieren. Auch 50 Prozent der Grünen und mehr als die Hälfte der SPÖ-Wähler finden das "sehr" oder "eher" gut.
Hoch ist mit 63 Prozent die Unterstützung für den Vorschlag der EU-Kommission, Asylverfahren an der Außengrenze oder außerhalb der EU durchzuführen und Asylberechtigte anschließend in der EU zu verteilen.
Sogar die Hälfte der FPÖ-Anhänger ist dafür (45 Prozent Blaue sagen, das sei der "richtige" Weg, 45 Prozent halten das für den "falschen" Weg). „Der Hinweis zur Aufteilung auf die Mitgliedstaaten dürfte einige FPÖler stören“, meint OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.
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