"Grüß Gott" oder "Guten Tag"? So grüßen die Österreicher wirklich

Wie grüßt man "richtig"? Darüber wurde unlängst im U-Ausschuss gestritten. Der SPÖ-Abgeordnete Jan Krainer befand, "Grüß Gott" sei in Wien unangebracht.
Die ÖVP empörte sich darüber, aber auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig wollte sich den Grußvorschriften seines Parteikollegen Krainer nicht anschließen und sagte in der Pressestunde ein demonstratives "Grüß Gott" in die Kamera.
Was sagt die Bevölkerung dazu? Wie grüßen die Österreicher im Alltag? Das erhob das Meinungsforschungsinstitut OGM im Auftrag des KURIER. Das Ergebnis ist überraschend und zeigt größere Unterschiede zwischen Männern und Frauen als zwischen Stadt und Land.
Gefragt wurde, wie die 882 repräsentativ ausgewählten Personen im Alltag normalerweise grüßen, Mehrfachantworten waren zulässig. Demnach ist "Grüß Gott" mit 72 Prozent die häufigste Grußformel, gefolgt von "Hallo" mit 41 Prozent und "Guten Tag" mit 25 Prozent. Knapp das Stockerl verfehlt "Servus" mit 24 Prozent.

Auch SPÖ- und Grün-Wähler sagen am häufigsten "Grüß Gott" (66 Prozent), ÖVP-Wähler zu 85 Prozent.
Zwischen Stadt- und Landbevölkerung ist der Unterschied im Gebrauch von "Grüß Gott" nur ein gradueller: Zu 64 Prozent wird die Formel in der Stadt gebracht, zu 76 Prozent auf dem Land.
Frauen und Junge lieben "Hallo"
Signifikante Unterschiede gibt es bei der zweitbeliebtesten Grußformel, dem "Hallo". Frauen nutzen es zu 46 gerne, und damit deutlich lieber als Männer, die es nur zu 32 Prozent nutzen.
Junge unter 30 grüßen äußerst gerne, nämlich zu 59 Prozent mit "Hallo", die anderen Altersgruppen nur zu einem Drittel.
Interessanterweise sagen Grün- und Neos-Wähler zu 60 Prozent gerne "Hallo", bei den Anhängern der SPÖ sind es 43 Prozent, der FPÖ 35 und der ÖVP 33 Prozent.
Frauen mögen kein "Servus"
Männer grüßen lieber mit "Servus" (37 Prozent) als mit "Hallo" (32 Prozent). Bei Frauen ist "Servus" mit 11 Prozent ziemlich unbeliebt.
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