Wie erkenne ich mein Handy-Problem und wie löse ich es?

Symbolbild.
Handy-Apps helfe abzuschalten. Fragen und Antworten.

Woran merke ich, dass ich zu viel Zeit mit dem Handy verbringe?

Der Tag beginnt und endet bei den meisten modernen Menschen mit dem Blick aufs Handy, aber die Frage ist, wie viel Zeit verwendet man dazwischen für Online-Aktivitäten? Als Indiz, dass es zu viel ist, gilt es, dass man etwa auf ein Treffen mit Freunden verzichtet, um Computer zu spielen. Gut erkennbar ist auch folgender Alltagstest: Drehen Sie zwei Stunden das Telefon ab und reflektieren Sie, wie es Ihnen damit geht. Für viele ist die Nutzung einer Handyzeit-Kontrolle schockierend: Apps wie „Moment“ (Apple) oder „Quality Time“ (Android) schlüsseln genau auf, wie viel Zeit man mit dem Handy verbracht hat. Danach kann man gleich einstellen, wann man sich eine Ruhepause verordnen will. Eltern machen das für ihre Kinder über „Screen Time“. Es schadet nicht, für sich selbst auch Regeln einzurichten. Wichtig ist vor allem, dass man abends rechtzeitig aufhört. Das Handy im Schlafzimmer beeinträchtigt die Nachtruhe.

Mein Kind ist dauernd online. Was kann ich dagegen tun?

Für Eltern gibt es die zwei wichtigen Vs: Vorbild und Vereinbarung. Wer sein Kind schon in der Früh mit dem Handy in der Hand begrüßt oder so vom Kindergarten abholt, darf sich nicht wundern, dass das Kind so ein Verhalten für normal hält. Mit Volksschulkindern kann man Regeln aufstellen und besprechen, bei Jugendlichen braucht man deren konstruktive Mitarbeit. Sinnvoll ist eine Vereinbarung – Anleitungen gibt es unter www.mediennutzungsvertrag.de. Dabei geht es nicht nur um Online-Zeiten, sondern auch um den Schutz der Privatsphäre, der Zugang zu Spielen und die offene Kommunikation über Probleme.

Wie kann ich mir mehr Unabhängigkeit vom Handy verschaffen?

Süchtig machen vor allem jene Apps, bei denen man Anerkennung bekommt oder ständig etwas Neues sieht, sowie Spiele. Wer ein Foto postet, will dafür gelobt werden, jedes Like, jede Nachricht sorgt für einen Endorphin-Ausstoß. Experten raten daher, die Töne und sogar Benachrichtigungen abzustellen. Außerdem hilft es, intensiv genützte Apps zu löschen oder nicht am Startbildschirm zu speichern. Aus dem Silicon Valley kommt ein schräger Trick: Da die Profis wissen, wie sie Farben als Lockmittel einsetzen, schalten sie bei ihrem Bildschirm die Grautöne ein.

Wo man  Hilfe findet

Kepler Klinikum Linz
www.keplerklinikum.at
Beratungsstelle für Mediensucht
Sigmund-Freud-Privatuni Wien
www.sfu.ac.at
Anton Proksch-Institut Wien
www.api.or.at
Gesundheitszentrum The Tree
www.thetree.at

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