Wenn es um die Inflation geht, liegt Österreich im Spitzenfeld innerhalb der Eurozone. Und auch in näherer Zukunft werden die Preise wohl weiterhin anziehen. Laut dem wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria liegt das auch daran, dass der Staat die Teuerung antreibt.
Wie das? „Der Staat befeuert durch Staatsausgaben und überdimensionierte Hilfsprogramme die Preise zusätzlich“, sagt Ökonom Marcell Göttert. Hilfsgelder seien zu sehr „mit der Gießkanne“ ausgeschüttet worden. Das habe dazu geführt, dass der Konsum weiter angeheizt wurde. Die Folge: „Wenn das Angebot kaum wächst, die Nachfrage aber deutlich zunimmt, sind steigende Preise die logische Konsequenz.“
Vergleich mit Spanien
In Spanien ist die Inflation niedriger. Dort hat man statt auf Hilfsgelder auf Preisbremsen gesetzt. Trotzdem kämen die Österreicher im Vergleich besser durch, sagen die Ökonomen der Agenda Austria. Korrigiere man nämlich die Haushalteinkommen um die Inflationsrate, so zeige sich, dass die Österreicher im Jahr 2022 um 2,2 Prozent weniger Kaufkraft hatten als 2019. In Spanien waren es um 5,1 Prozent weniger.
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Was also tun? Grundsätzlich sollten staatliche Ausgaben eingebremst werden, sagt Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz. Gleichzeitig sollten bedürftige Haushalte aber weiterhin vom Staat unterstützt werden. Ein staatlicher Eingriff in die Preise sei hingegen lediglich „Symptombekämpfung“.
Vielmehr sei die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig. Diese müsse den Leitzins weiter anheben. Dadurch würden Kreditaufnahmen für Unternehmer teurer, die Investitionen gingen zurück, die Wirtschaft kühle ab und die Unternehmen könnten ihre Preise nicht mehr so schnell erhöhen.
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