Wie aus Frauen "Menschen zweiter Klasse" wurden

Die Französische Revolution - Aufstieg des Bürgertums
Ein starkes und ein schwaches Geschlecht: Wie konnte sich dieses bürgerliche Ideal verfestigten?

Der Mann macht Karriere, die Frau umsorgt Kind, Kegel und Haus: Woher kommt diese Vorstellung? „Das, was wir jetzt immer noch als typisch weiblich oder typisch männlich bezeichnen, ist mit der bürgerlichen Moderne entstanden“, erklärt Historikerin Gabriella Hauch, spezialisiert auf Frauen- und Geschlechtergeschichte. Aufklärung, Französische und Industrielle Revolution:  Die gesellschaftlichen und ökonomischen Umwälzungen zwischen 18. und 19. Jahrhundert waren enorm.

Die Aufklärung: „Das war der Zeitpunkt, als Menschen begannen, nicht mehr an von einem höheren Wesen vorbestimmtes Schicksal zu glauben, sondern, dass sie ihr Geschick selbst in die Hand nehmen sollten“, sagt Hauch. Das Bürgertum emanzipierte sich gegenüber dem Adel und: „Die Lebensweise des Bürgertums – das eine ganz, ganz kleine Gesellschaftsschicht umfasste – wurde zum Vorbild für eine so zu gestaltende Zukunft.“ Eine Zukunft, in der Männer ins Geschäftsleben ausschwärmen und Frauen ihrer Rolle als Erzieherin und Hausbesorgerin nachkommen.

Die Wissenschaft lieferte plötzlich die optimale Begründung für diese Idee der Zweigeschlechtlichkeit. Das war nicht immer so.

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