Wie Amateure dopen: Muttermilch, rohe Eier und Kältekammer
Der Wunsch nach Wundermitteln, die schneller und stärker machen, ist nicht nur bei Profisportlern groß. Nach wie vor werden Milliarden Euro mit Pillen und Pulverchen verdient, die den Körper zu Hochleistungen bringen sollen. Die Methoden sind teilweise skurril und dennoch effektiv, andere nicht wissenschaftlich bestätigt.
- Blut absperren beim Trainieren: Das Blood Flow Restriction Training (kurz BFR) verspricht viel Muskelaufbau mit wenig Gewicht. Mithilfe von Manschetten oder Bändern wird der Blutfluss in Armen oder Beinen oberhalb des Muskels gebremst. Dadurch kommt es zur Vermehrung von Laktat, was die Ausschüttung von Wachstumshormonen bewirkt und eine Rolle beim Muskelaufbau spielt. Studien zufolge sind die Effekte des BFR-Trainings trotz niedrigerem Gewicht vergleichbar oder höher als bei normalem Krafttraining. Allerdings sollte es nicht ohne ärztliche Aufsicht angewendet werden.
- Muttermilch für Fitness-Junkies: So mancher Bodybuilder setzt statt Anabolika auf Wirkstoffe in Muttermilch. Die Idee: Die Inhaltsstoffe sind besonders gehaltvoll – Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Hormone und natürliche Abwehrstoffe. Ob Muttermilch, die in den USA etwa über Online-Plattformen erworben werden kann, positiv auf den Muskelaufbau wirkt, ist wissenschaftlich nicht bestätigt.
- Der Mythos vom rohen Ei: Viele glauben, rohe Eier zu trinken, begünstigt den Muskelaufbau. Tatsächlich sind Eier gut geeignet, um die Muskeln zu unterstützen. Sie liefern reichlich Eiweiß, kaum Kohlenhydrate und zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Rohe Eier sind allerdings nicht gut verdaulich, in größeren Mengen kann es zu Verdauungsproblemen, Übelkeit und Hautproblemen kommen. Hinzu kommt, dass rohe Eier mit Salmonellen belastet sein können. Besser geeignet sind weich gekochte Eier oder Rührei.
- Immer frisch mit Kryotherapie: Bei Temperaturen von minus 100 bis 120 Grad wird die Durchblutung in den Muskeln verstärkt und es kann zu einem Leistungsschub kommen. Dieser Effekt zeigt sich jedoch hauptsächlich bei untrainierten Menschen. Im Amateurwettkampf- oder Profibereich ist die Leistungssteigerung minimal.
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