Wer schon mit Klimaschutz ernst macht

Perowskit-Solarzellen. Eine Top-Entdeckung 2013 gelang im Bereich der Solarenergie. Ein Schweizer Chemiker entwickelte eine neuartige Solarzelle, die Fotovoltaik billiger und leichter zu produzieren machen könnte. Anders als die bisherigen kommerziellen Silizium-Zellen, werden spezielle Mineralien, so genannte Perowskite, eingesetzt, die sich als Pulver auftragen lassen.
In Österreich gibt es zahlreiche Vorzeigeprojekte. 726 Gemeinden proben bereits den Verzicht auf fossile Brennstoffe.

Österreich braucht enorme Anstrengungen, um die Klimaziele, zu denen man sich verpflichtet hat, zu erreichen. Spätestens 2050 muss Österreichs Volkswirtschaft, so wie jede andere, ohne fossile Brennstoffe auskommen. Dafür, hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärt, braucht es nichts weniger „als eine neue industrielle Revolution“. Denn zur Stunde kommen zwei Drittel von Österreichs Energieaufkommen noch immer aus fossilen Brennstoffen, vor allem aus Erdöl (Heizen, Benzin, Diesel) und Gas.

Die Bundesregierung will noch vor dem Sommer eine „Klima- und Energiestrategie“ vorstellen, die klären soll, wie diese Transformation vorerst bis 2030 aussehen soll. Im Kleinen wird an dieser Revolution aber längst gearbeitet, konkrete Maßnahmen werden umgesetzt: Vor allem der Klima- und Energiefonds ist verantwortlich, dass Know-how entwickelt und verbreitet wird.

LED’s, Gebäudesanierung und Carsharing

„Wir haben inzwischen 91 Klimaregionen, in denen rund 2,1 Millionen Österreicher in 726 Gemeinden leben, wo wir Lösungen umsetzen“, erklärt Klimafonds-Chef Ingmar Höbarth.

Was zum Beispiel? Bei der Mobilität der Menschen, beim Heizen und bei der Stromerzeugung: „Basisausstattung“ dieser Gemeinden sei etwa, dass Straßenbeleuchtung durch LED-Lampen, die um ein Vielfaches weniger Energie verbrauchen, ersetzt wird. Und das sei nur eines von derzeit 4100 umgesetzten Projekten.

 

Stichwort Gebäudesanierung: Mit Know-how und Anschubfinanzierung laufen derzeit 75 Modellprojekte, wie mit innovativer Technologie der Energieverbrauch von Gebäuden um zumindest neunzig Prozent reduziert werden kann, vom WIFO-Gebäude über Bad Schallerbach „bis hin zur kleinen Familienpension“, sagt Höbarth. Die Dokumentation dieser Sanierungen wird gratis zur Verfügung gestellt, damit Baumeister und Architekten das Know-how kopieren können.

Regionale Ebene ist entscheidend

Oder das oberösterreichische Helios-Projekt: Privathäuser oder Betriebe stellen ihre Dächer für Photovoltaik-Module zur Verfügung, insgesamt ist so das größte Sonnenstromprojekt Österreichs entstanden. Jeder könne dann einzelne Bausteine für Sonnenstrom kaufen.

Im Mühlviertel ist indes der „Mühlferdl“ ein wachsendes eCar-Sharingprojekt.  „Wir haben anfangs mitgezahlt, jetzt trägt sich das Projekt selbst“, sagt Höbarth.  Ein ähnliches Projekt sei „ZehnvorWien“ mit elf Gemeinden im Norden Wiens.

Erwähnen will Höbarth noch regionale Lebensmittelprojekte wie die Gemüsekisten vom „Vetterhof“ in Vorarlberg oder das „s’Fachl“, eine Plattform für regionale Lebensmittel.

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