Kalina: Ewige FPÖ-Frage in der SPÖ "ziemlich öd"

Kalina: Ewige FPÖ-Frage in der SPÖ "ziemlich öd"
Der SPÖ-Insider Josef Kalina über das Duell Pamela Rendi-Wagner gegen Hans Peter Doskozil.

Seit klar ist, dass eine Mitgliederbefragung über die künftige SPÖ-Spitze entscheiden wird, wartet man in der Partei gespannt darauf, wie sich die beiden Kontrahenten Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil in den kommenden Wochen präsentieren werden. Für Josef Kalina, PR-Profi und SPÖ-Insider, ist klar, worauf es da ankommen wird: „Es geht um die Frage, wem die SPÖ zutraut, dass er oder sie die Sozialdemokratie wieder in die Regierung führt“, wie er in der Sendung „Checkpoint“ auf KURIER.TV sagt.

Video: Josef Kalina im Interview auf KURIER.TV

Grundsätzlich ist er froh, dass sich die Partei in der Präsidiumssitzung einstimmig auf ein Prozedere geeinigt hat, „mit dem man aus der ewigen Führungsdebatte herauskommt“. Wobei er sich wundert, wie man auf diesen Konflikt zugesteuert ist. Grundsätzlich wäre es in der Partei – Kalina war unter Alfred Gusenbauer Bundesgeschäftsführer gewesen – üblich, die Spitzenkandidatin oder den Spitzenkandidaten erst einige Monate vor der Wahl festzulegen. Gleichzeitig hätte man klarmachen müssen, dass Rendi-Wagner die Parteivorsitzende ist. Da man das anders machen wollte, habe Hans Peter Doskozil aus der Deckung herauskommen müssen.

Josef Kalina glaubt auch daran, dass die SPÖ wieder mit Inhalten punkten wird können, wenn der Prozess gut gestaltet wird. Kalina: „Wenn sie den Prozess so gestalten, wie sie sich es vorgenommen und einstimmig beschworen haben, dann sehe ich durchaus, dass man danach zu einer inhaltlichen Debatte kommen kann.“

Die ewige FPÖ-Frage

Ein wenig wundert ihn, dass Pamela Rendi-Wagner in einem ZIB2-Interview eine Trennlinie zu der kompletten FPÖ gezogen hat. „Als ich das gehört habe, musste ich sofort an den Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“ denken.“ Und: „Es ist ziemlich öd, wenn man interne Personaldiskussionen in der SPÖ nur über die Frage aufziehen will, wie hält man es mit der FPÖ. Die wirkliche Frage müsste sein, wie schaffe ich es, dass ich diese Wähler, die vielleicht früher SPÖ gewählt haben, wieder ansprechen kann“, sagt Josef Kalina.

Kalina: Ewige FPÖ-Frage in der SPÖ "ziemlich öd"

Dass in der Partei teilweise Hans Peter Doskozil zum rechten Flügel der SPÖ und Pamela Rendi-Wagner zu seinem linken Gegenüber gerechnet werden, greift für Josef Kalina viel zu kurz: „Wenn man sich ansieht, was Hans Peter Doskozil im Bereich Mindestlohn oder der Anstellung von pflegenden Angehörigen gemacht hat, dann müsste man fast sagen, dass er ein Linksradikaler ist.“

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