Was Korosec gegen Einsamkeit und Armut im Alter vorschlägt
Österreichs Bevölkerung wird immer älter. Das haben die Ergebnisse der Volkszählung 2021, durchgeführt von der Statistik Austria, bekräftigt. Im Vergleich zu 2011 ist der Anteil der über 65-Jährigen von 17,8 auf 19,4 Prozent der Gesamtbevölkerung gestiegen – also fast auf ein Fünftel. Laut Wirtschaftskammer wird 2030 bereits jede vierte Person in Österreich über 65 Jahre alt sein.
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Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec (ÖVP) fordert deshalb, dass ein noch stärkerer Fokus auf Seniorenpolitik gelegt wird. Die zentralen Herausforderungen seien Alterseinsamkeit und Altersarmut. Die Politik sollte „besser und mehr mit den Senioren reden und nicht über sie“, meint Korosec. Denn Senioren seien nicht nur quantitativ bedeutend, sondern auch qualitativ wichtig, betont Korosec.
Etwa als Wirtschaftsfaktor: 50 von 200 Milliarden des jährlichen, privaten Konsums in Österreich entfallen auf Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Was soll die Politik also unternehmen, um den „Wirtschaftsfaktor“ Senioren zu stärken? Korosec schlägt ein Bündel an Maßnahmen vor:
Arbeitsmarkt: Für Senioren soll es attraktiver werden, länger zu arbeiten – auch, um im Kampf gegen den Fachkräftemangel zu helfen. Die Seniorenbund-Präsidentin wiederholt deshalb ihre Forderung, Pensionsbeiträge für arbeitende Pensionisten abzuschaffen.
Haushaltsgröße: Immer mehr Menschen in Österreich leben alleine. Das betreffe 50 Prozent der Senioren über 60 und „erhöht die Gefahr von Alterseinsamkeit“, warnt Korosec. Sie fordert deshalb ein „einsamkeitsfeindliches Umfeld“. Heißt: Der Staat soll Senioren rechtzeitig auf die Pension vorbereiten und sich um altersgerechte Raumplanung – zum Beispiel Senioren-WGs – bemühen.
Bildung: 2021 hatten laut Statistik Austria 27,9 Prozent der Frauen „nur“ einen Pflichtschulabschluss. „Durch die bessere Ausbildung von Frauen, steigt langfristig ihr Gehalt und die Möglichkeit, Karriere zu machen Karriere zu machen. Dadurch steigt auch ihr Pensionsanspruch“, meint Korosec. Deshalb plädiert sie für weitere Maßnahmen, das Bildungs- und Ausbildungsniveau von Frauen zu stärken – um Altersarmut vorzubeugen. m. Hammerl
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