Warum Österreich Westbalkan-Staaten eine Million Impfdosen schenkt

Außenminister Alexander Schallenberg mit EU-Kommissar Oliver Varhelyi in Sarajewo, um vor Ort Impfstoffe des EU-IPA-Mechanismus zu übergeben.
Österreich verfügt über sieben Millionen Impfdosen. Ab August wird eine Million Impfdosen an die Westbalkan-Staaten geliefert. Für Außenminister Schallenberg "ein Gebot der Stunde".

Alle 1,1 Sekunden wird in Österreich gegenwärtig eine Impfung gegen das Coronavirus verabreicht. Der „Impf-Turbo“, wie die Regierung die Geschwindigkeit nicht müde wird zu bezeichnen, ist gleichsam gezündet.

32,09 Prozent der impfbaren Bevölkerung sind mit Stand Dienstag, 22. Juni, vollimmunisiert. Das heißt, sie haben bereits die zwei benötigten Impfungen erhalten. 56,87 Prozent haben mindestens eine Impfung. Damit liegt Österreich mit Deutschland beispielsweise gleich auf. In Relation zur Vollimmunisierungsrate von Israel (knapp 60 Prozent) oder Großbritannien (knapp 46 Prozent) hat Österreich aber noch einen längeren Weg vor sich, um die Herdenimmunität zu erreichen.

Sind 70 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 vollständig immun, kann man laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO von Herdenimmunität sprechen.

Warum also schenkt Österreich den Westbalkan-Ländern eine Million Impfdosen, noch ehe die eigene Bevölkerung bis hin zu den Jüngsten mindestens einmal geimpft ist, wie Kanzler Sebastian Kurz dies vergangene Woche angekündigt hat. Zumal es im Frühjahr noch einen politischen Streit darüber gab, ob Österreich ausreichend Impfdosen bekommen wird? „In der Pandemie gilt: Niemand ist in Sicherheit, bevor wir nicht alle sicher sind“, sagt Außenminister Alexander Schallenberg.

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