Vor Corona-Gipfel: Gecko-Report vorsichtig optimistisch
Die Bundesregierung trifft sich heute, Mittwoch, mit den Landeshauptleuten und Experten der Gesamtstaatlichen Krisenkoordination (Gecko) zu einem Corona-Öffnungsgipfel. Dabei wird beraten, welche Öffnungsschritte sofort und ab März gesetzt werden können. Und ob die PCR-Tests weiterhin gratis sein sollen.
Bundeskanzler Karl Nehammer und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner haben sich zuletzt für ein Ende der Gratistests ausgesprochen. Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat eine Änderung der Teststrategie in Aussicht gestellt. Wien will wieder einen eigenen Weg gehen und an den Gratistests festhalten.
Lockerungen, wenn Peak erreicht ist
Bereits im Vorfeld des Gipfels wurde ein Report der Gecko-Kommission veröffentlicht. In dieser kurzen Stellungnahme äußeren sich die Experten vorsichtig optimistisch. Man könne erste Lockerungsschritte setzen - aber nur unter der Bedingung, dass der Höhepunkt der aktuellen Omikron-Welle überschritten ist.
Welche Öffnungsschritte sind wahrscheinlich?
Ab 19. Februar fällt die 2-G-Pflicht in Gastronomie, Hotellerie und bei Veranstaltungen. Außer in Wien, hier bleibt 2-G aufrecht.
Allerdings wird gleichzeitig die Gültigkeit der PCR-Tests für die Gastro auf 48 Stunden verkürzt. Sollten PCR-Tests nicht verfügbar sein, gelten auch Antigentests für die Dauer von 24 Stunden.
Ab 21. Februar dürfen alle Schulkinder in den Klassen die Masken abnehmen. Bildungsminister Martin Polaschek räumte ein, dass diese Entscheidung nicht auf Grundlage der Experten getroffen wurde, sondern politisch war. Gesundheitsexperten von Gecko äußerten sich dazu am Dienstag skeptisch. Rotkreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, Virologe Andreas Bergthaler und Simulationsforscher Niki Popper gegen ein Ende der Maskenpflicht am Sitzplatz ausgesprochen. „Masken sind gelinde, günstige und effektive Mittel, um Infektionen zu vermeiden“, plädierte Foitik für eine Beibehaltung bis Ostern. Unter den Skeptikern finden sich auch der Virologe Florian Krammer und der Epidemiologe Gerald Gartlehner.
Ebenfalls ab dem 21. Februar geht Wien bei Schulschließungen einen anderen Weg. Geimpfte und von der Omikron-Variante genesene Schuldkinder auch im Falle von mehrerer Corona-Infektionsfällen in einer Klasse weiter in die Schule gehen dürfen. Alle anderen Bundesländer bleiben dagegen vorerst bei der bisherigen Regelung, wonach ab zwei Infektionsfällen innerhalb von drei Tagen die Klasse ins Distance-Learning geschickt wird.
Ab März könnte die Sperrstunde um 24.00 Uhr aufgehoben werden. Experten, wie Dorothee von Laer von der Med Uni Innsbruck warnten davor bei Clubs zu locker zu werden. Durch laute Musik, wegen der man sich in Clubs anschreien muss und eine sich viel bewegende Gruppe würde das ideale Umfeld für das Virus geboten.
Die Wirtschaftskammer fordert darüber hinaus ein Ende der 3-G-Kontrollen bei körpernahen Dienstleistungen und den Wegfall von Teilnehmerobergrenzen bei Veranstaltungen.
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