Ulrike Lunacek: "Ganz sicher von Pilz enttäuscht"

Ulrike Lunacek
Die Vorgehensweise von Pilz ist für die Grüne Spitzenkandidatin nicht nachvollziehbar und sie hat den Eindruck, dass er bereits mit einer "Nicht-Wahl" kokettiert hat.

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Ulrike Lunacek, ist von Peter Pilz und seinem Plan, bei der kommenden Nationalratswahl mit einer eigenen Liste anzutreten, enttäuscht.

Das erklärte Luncek im Rahmen der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir". Für sie ist die Vorgehensweise von Pilz nicht nachvollziehbar. "Ich war – muss ich sagen – schon sehr irritiert, als dann am Mittwoch klar wurde, er sagt: ‚Ich will eine eigene Liste machen‘. Ich hab ihn auch angerufen am Mittwoch und gesagt: ‚Peter, was haben wir jetzt ausgemacht? Was heißt das jetzt? Kann ich mich verlassen auf das, was du gesagt hast?‘ ‚Nein ich hab jetzt eine zweite Option‘. Also das hab ich schon sehr irritierend gefunden und das macht für mich diese Situation nicht leichter.“

Auf die Frage, ob sie von Peter Pilz persönlich enttäuscht sei, meinte die Grünen-Politikerin: "Ja, in dem Fall ganz sicher. Er entscheidet wie er entscheidet, aber mir etwas zu sagen und dann zu sagen: ‚Das ist jetzt nur eine von zwei Optionen‘ oder zu sagen: ‚Ich wähle natürlich die Ulrike‘ – das wird dann nicht gehen, wenn er eine eigene Liste macht. Dann wird er sich wohl selbst wählen. Das finde ich enttäuschend.“

Außerdem habe sie versucht, Pilz davon zu überzeugen, für einen anderen Listenplatz zu kandidieren und gehofft, dass er es sich noch anders überlegt ("Wie es früher auch schon öfter der Fall war", so Lunacek).

"Ich habe den Eindruck, dass er bereits damit kokettiert hat, nicht mehr gewählt zu werden. Und er hat auch schon bessere Reden gehalten", sagt Lunacek. Aber: Für sie besteht immer noch die Hoffnung, dass er mit ihr wahlkämpfen wird. Mitte/Ende Juli will man sich nochmals zusammensetzen.

Dass eine Liste Peter Pilz für die Grünen existenzbedrohend sei, sieht Lunacek nicht "Das ist reines Kaffeesudlesen", sagt sie in Frühstück bei mir. "Aber wir haben schon bessere Zeiten gesehen", fügt sie hinzu.

Für den anstehenden Wahlkampf ist sie überzeugt, dass ihr der Umstand, dass sie die einzige Frau ist, eher helfen wird. "Ich sehe den Wahlkampf sportlich. Es geht nicht um 'Österreich sucht den Superstar', sondern darum, welche Mehrheiten nach der Wahl möglich sein werden", so Luncek.

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