Milliardärsklub gibt sich gläsern

Milliardärsklub gibt sich gläsern
Darlehentrick: Wie viel Stronach in die Partei investiert hat, hält er geheim.

1,4 Millionen Euro bekommt das Team Stronach (TS) heuer insgesamt an Klubförderung. Bis dato hat die Parlamentsfraktion rund 932.000 Euro davon erhalten und großteils ausgegeben, gab Klubchef Robert Lugar am Donnerstag bekannt. Zwecks Transparenz – bekanntlich ein zentraler Programmpunkt des TS – lieferte er eine Liste mit, um zu zeigen, wofür das Geld verwendet wurde. Der größte Brocken, 600.000 Euro, waren Personalkosten (teamstronach.at/de/news).

Lugar appellierte an die anderen Fraktionen, ihre Finanzen detto publik zu machen – vor der Wahl. Schließlich gehe es um Steuergeld.

Weniger transparent ist beim Team Stronach freilich, wie viel Geld der Namensgeber bereits in seine Partei gesteckt hat. Diese wird ja ausschließlich vom Milliardär finanziert. Auf der Homepage des Rechnungshofes sind lediglich die Spenden über 50.000 Euro aufgelistet (tinyurl.com/d5o8h3y). Demnach hat der Ex-Konzernchef seine Polit-Bewegung bis 9. April mit fast 9,5 Millionen Euro unterstützt. Seither scheint keine Einzahlung auf. Der Grund dafür ist simpel. Stronach spendet nicht mehr, er gewährt seiner Truppe „Darlehen“. Wie viel unter diesem Titel an die Partei geflossen ist, konnte oder wollte Lugar nicht sagen. Stronach hat angekündigt, 25 Millionen zu investieren.

Dass mit den Darlehen die Spenden-Offenlegungspflicht umgangen werde, stellte der Klubchef in Abrede. Es gehe vielmehr um „Kontrolle“. Sprich: Damit die Partei das tut, was Stronach will, spendet er das Geld nicht, sondern verleiht es nur. Lugar versprach, dass nach der Wahl auch die Höhe der Darlehen öffentlich gemacht werde. Stronach sagte der APA, es sei möglich, dass das TS das Wahlkampfkosten-Limit (sieben Millionen Euro) überschreite. Eine Strafe würde er in Kauf nehmen.

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