Synodalität: Hochschule Heiligenkreuz benennt "Problemfelder"

Synodalität: Hochschule Heiligenkreuz benennt "Problemfelder"
Zisterzienser-Hochschule warnt vor dem in Deutschland eingeschlagenen "Synodalen Weg". Verbindung von Weihe und Leitung nicht als Klerikalismus diffamieren.

Die "Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz" hat in ihrer Stellungnahme zur Synodalität als Beitrag für die Bischofssynode 2023 in Rom mehrere "Problemfelder" für ein kirchliches "Miteinander-auf-dem-Weg-Sein" benannt. Mehrfach warnt die Zisterzienser-Hochschule in ihrem der Kathpress vorliegenden Text etwa vor dem von der katholischen Kirche in Deutschland eingeschlagenen "Synodalen Weg", aber auch vor einer Verflachung des christlichen Glaubens im Zuge von auch in der Kirche selbst feststellbaren Säkularisierungsphänomenen.

"Erosion und Dekonstruktion" des Glaubens

Es komme zur "Erosion und Dekonstruktion" traditioneller katholischer Glaubensinhalte im Glaubensbewusstsein nicht weniger katholischer Christen: "Das religiöse Wissen ist auf einen Tiefpunkt gefallen." Sorge mache das "beängstigende Auseinanderdriften von Lehramt, Theologie und Spiritualität im deutschen Sprachraum".

In Deutschland sei mit dem "Synodalen Weg" eine radikale Infragestellung des sakramentalen Verständnisses des Priesters deutlich zu erkennen, "die das Wesen des Ordo (kirchliches Amt; Anm.) selbst bedroht". In der Frage des Mit- und Zueinanders von Priestern und Laien zeigten sich "fast ideologisch zu nennende Entwicklungen" und eine Verkürzung auf eine bloß strukturorientierte "Machtfrage".

Die gerade vom Zweiten Vaticanum festgehaltene Verbindung von Weihe und Leitung dürfe nicht aufgelöst oder als Klerikalismus diffamiert werden. Eine "Reform", wie sie der "Synodale Weg" offensichtlich anstrebe, bedeutet laut der Hochschule "nicht nur einen Angriff auf das Priestertum, sondern stellt die hierarchische Verfasstheit der Kirche, die ihre Wurzeln im Offenbarungsgeschehen hat, in Frage".

Synode ist kein "Parlament"

Die Römische Synode solle sich daher deutlich sowohl gegen alle "Protestantisierungsversuche" des kirchlichen Leitungsamtes wehren als auch gegen die Versuche, politisch-funktionale Strukturen auf die Kirche zu übertragen, hieß es.

Zu warnen sei davor, "Forderungen stattzugeben, die die Verfasstheit des 'Synodalen Weges' in Deutschland in die Römische Synode einführen wollen". Diese sollte kein "Parlament" sein, in dem - wie in Deutschland - Laien und Bischöfe gleichberechtigt über Fragen des Glaubensgutes abstimmen.

Vor der Heiligenkreuzer Hochschule hatten sich auch die Katholisch-Theologischen Fakultäten Österreichs mit einer öffentlichen Stellungnahme in den weltkirchlichen Synodalen Prozess eingebracht. "Lasst die Bischöfe nicht allein!", hieß es in dem Aufruf darin, gemeinsam für eine missionarische Kirche einzustehen. "Es geht letzten Endes in der Kirche nicht darum, wer entscheidet, sondern es geht um die Missio Dei, um den Plan Gottes für die Welt und für die Menschheit", so die Fakultäten in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. Dies bedeute auch, dass kirchliche Strukturen insgesamt stets auf diesen Auftrag hin "geprüft und weiterentwickelt" werden müssen.

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