“Sie erleben mich dankbar und voller Kraft. Ich fühle mich wie neu geboren.”
Johannes Steinhart war bislang nicht unbedingt für Pathos bekannt. Doch als sich der Präsident der Ärztekammer am Donnerstag zum ersten Mal nach Monaten vor Journalisten präsentierte, wollte der 68-Jährige erst gar keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, dass er voll belast- und einsetzbar ist.
Im April hatte sich Österreichs oberster Ärzte-Vertreter aufgrund von akuten Schwierigkeiten mit seinem Herz zurückziehen müssen. Der Zeitpunkt war der schlechtest mögliche. Denn in der Kammer war der Konflikt um eines von Steinharts früheren Projekten, die Beschaffungsfirma “Equip4Ordi” eskaliert; mittlerweile ermittelt die Justiz, auch der Präsident ist Beschuldigter.
Und nachdem Steinharts politische Allianz in der Kammer zerbrochen ist (mehr dazu hier), fiel die Standesvertretung in einen Zustand der Selbstlähmung.
Es ist also nicht überraschend, dass Steinhart das Thema “Equip4Ordi” am Donnerstag gleich zu Beginn anspricht. Seine Darstellung ist vergleichsweise einfach: Die angesprochene Firma wurde als GmbH gegründet, um Ärzte-Kollegen dabei zu unterstützen, medizinische Materialien in großen Mengen und damit zu günstigeren Preisen zu beschaffen. Er, Steinhart, habe operativ in der GmbH aber “keinerlei Weisung- oder Zustimmungsrechte” - allein deshalb sei es Unsinn, dass mögliche Malversationen ihm angelastet werden.
Und nachdem Steinharts politische Allianz in der Kammer zerbrochen ist (mehr dazu hier), fiel die Standesvertretung in einen Zustand der Selbstlähmung.
Es ist also nicht überraschend, dass Steinhart das Thema “Equip4Ordi” am Donnerstag gleich zu Beginn anspricht. Seine Darstellung ist vergleichsweise einfach: Die angesprochene Firma wurde als GmbH gegründet, um Ärzte-Kollegen dabei zu unterstützen, medizinische Materialien in großen Mengen und damit zu günstigeren Preisen zu beschaffen. Er, Steinhart, habe operativ in der GmbH aber “keinerlei Weisung- oder Zustimmungsrechte” - allein deshalb sei es Unsinn, dass mögliche Malversationen ihm angelastet werden.
Warum er von der Justiz als Beschuldigter geführt wird, erklärt sich Steinhart mit formalen Gründen - das passiere schnell. “Ich habe aber generell ein sehr großes Vertrauen in die Justiz und unterwerfe mich den Ermittlungen fast begeistert, weil ich weiß: Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, und das wird am Ende des Tages auch das Ergebnis der Untersuchungen sein.”
Viel mehr will Steinhart zum laufenden Verfahren nicht sagen - schon gar nicht will er Vermutungen anstellen, wer ihn aus welchen Motiven in die Affäre hineingezogen hat. “Ich schmeiße nicht mit Dreck. Die Instrumente unserer Standespolitik sind Fakten und Argumente.”
Dass die Verhandlungsposition der Standesvertretung vorerst nicht die allerbeste und -stärkste ist, will Steinhart gar nicht erst kleinreden. Dessen ungeachtet definiert er einige große inhaltliche Themenfelder, denen er sich nun verstärkt widmen will:
- Finanzausgleich: Um die Spitäler und deren Ambulanzen zu entlasten, müssten die Arbeitsbedingungen der niedergelassenen Ärzte verbessert und bürokratische Abläufe vereinfacht werden. “Die Bürokratie ist ein beträchtlicher Energie- und Zeitfresser”, sagt Steinhart.
- Keine zusätzlichen Befugnisse für medizinisch-technische-Dienste, kurz MTD: “Diagnose, Therapie und Medikamentenverordnung müssen in der Hand der Ärzte bleiben. Wenn die Letztverantwortung beim Arzt liegt, muss er auch die Entscheidung treffen.”
- Eltern-Kind-Pass zusammenführen: Steinhart hält den ab Jänner 2024 geltenden Eltern-Kind-Pass als Ablöse des Mutter-Kind-Passes für einen Fortschritt. Allerdings seien die Zuständigkeiten zwischen Ministerium und verschiedenen Unternehmen zersplittert und Übergangslösungen unklar (der Pass wird schrittweise bis 2026 ausgebaut, Anm.) “Es fehlen noch ein paar Hausaufgaben”, sagt Steinhart.
- Ausbau von Hausapotheken: Laut Steinhart wäre allein der Ausbau von ärztlichen Hausapotheken eine schnelle Möglichkeit, um den Arztberuf am flachen Land attraktiver und die Versorgung besser z machen. Steinhart schätzt, dass so 400 neue Kassenärzte rasch gefunden werden könnten.
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