Es sind noch ziemlich genau drei Monate, bis die SPÖ am 26. Juni ihren Bundesparteitag in Wien abhalten will – aber hinter den Kulissen geht es bereits um das Spitzenpersonal, das auf dem Parteitag gewählt werden soll.
Pamela Rendi-Wagner wird wieder als Parteichefin kandidieren - und das dürfte aus heutiger Sicht glatt über die Bühne gehen. Ein Gegenkandidat zeichnet sich nicht ab. Auch die Umfragewerte mit leichter Tendenz nach oben liefern derzeit keinen Grund für eine Obfrau-Debatte.
Interessant könnte es hingegen in der zweiten Reihe werden. Hans Peter Doskozil, immer wieder als Alternative für die Bundesparteispitze gehandelt, hat sich selbst aus dem Rennen um den Parteivorsitz genommen. Erst kürzlich hatte er wieder erklärt, ein Wechsel aus dem Burgenland in die Bundespartei sei für ihn ausgeschlossen.
Doch nicht nur das. Doskozil will diesmal nicht einmal als stellvertretender Vorsitzender kandidieren, ist in SPÖ-Kreisen zu hören.
Die Beweggründe sind umstritten. Seine Kritiker sagen: Doskozil hätte wohl mit einigen Streichungen zu rechnen, zum Beispiel, weil er gegen die Aufnahme von Flüchtlingskindern aus Moria Position bezogen hat. Oder weil er immer wieder die Parteilinie konterkariert und so der SPÖ Schaden zufügt bzw. die Personaldebatte am Köcheln hält. Im Doskozil-Lager streut man hingegen, er kandidiere „aus Frust über die Vorsitzende“ nicht als deren Stellvertreter.
Die Positionen an der SPÖ-Spitze sind sowieso schon voll, denn statt stolzen 17 gibt es künftig nur sechs Obfrau-Stellvertreter.
Einer der Doskozil-Spezis ist übrigens dabei, das Lager zu wechseln. Tirols SP-Chef Georg Dornauer preist inzwischen Rendi-Wagner: „Sie kann es“, lobte er kürzlich .
Die SPÖ hofft, den Parteitag im Juni nicht per Video, sondern mit physischer Präsenz abhalten zu können. Eine Alternative wäre ein Termin im Herbst gewesen.
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