Sobotka zur Impf-Debatte: "Manche glauben lieber dem Doktor Google"

Sobotka zur Impf-Debatte: "Manche glauben lieber dem Doktor Google"
Im Februar will die Regierung eine Impfpflicht einführen. Anders als manche ÖVP-Vertreter macht der Nationalratspräsident keine Schuldzuweisungen, kritisiert aber Irrationalitäten.

Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident der ÖVP, ist für sein Temperament berühmt. In der Impfdebatte ärgern ihn aktuell aber nicht die Ungeimpften, sondern jene, die mit dem Finger auf sie zeigen. Ein flammendes Plädoyer.

KURIER: Polizeihubschrauber, die Pfizer auf Demonstranten sprühen: Müssen Sie als Ex-Innenminister bei solchen Verschwörungstheorien ein wenig schmunzeln?

Wolfgang Sobotka: Nein, und ich halte auch nichts davon, diese Leute auszulachen und mit dem Finger auf sie zu zeigen – da zeigen nämlich drei Finger zurück. Wir sollten lieber auf sie zugehen und ihnen sagen: Nein, die Polizei sprüht kein Pfizer. Man will niemandem etwas zuleide tun.

Wie konnte es zu solchen Auswüchsen kommen?

Es ist ein Ausdruck dessen, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt hat. Die Wissenschaft genießt nicht den Respekt, den sie verdient – manche Leute glauben lieber dem Doktor Google. Dieser Irrationalismus hängt mit unserem Versorgungsstaat zusammen. Eigenverantwortung ist etwas, wonach sich mancher Österreicher nicht sehnt.

Hätten wir von Anfang an eine Impfpflicht gebraucht?

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