Schul-PCR-Tests funktionieren - außer in Wien - noch immer nicht

Auch bei Schultests deutlich mehr Infektionen registriert
Bietergemeinschaft soll laut Bildungsministerium "so viel wie möglich manuell abarbeiten" / alternative Labors wollen übernehmen

Die neuen Anbieter der Schul-PCR-Tests in acht Bundesländern (alle außer Wien) hatten am Montag weiter mit technischen Problemen zu kämpfen. Die vorgesehenen Tests in den Bundesländern Burgenland, Nieder- und Oberösterreich wurden zwar laut Bildungsministerium wie geplant durchgeführt. Es gebe bei der ARGE für molekulare Diagnostik aber weiterhin massive Datenbankprobleme, hieß es gegenüber der APA.

Für schnellere Ergebnisse werden bei den Schul-PCR-Tests immer zehn Proben im Pool gemeinsam ausgewertet. Nur wenn eine davon positiv ist, wird jede Probe separat untersucht. Laut Bildungsressort hat das Labor derzeit im automatisierten Prozess Schwierigkeiten dabei, bei der Auflösung der Pools die konkreten Tests bzw. Personen zuzuordnen. Die Bietergemeinschaft werde deshalb "so viel wie möglich manuell abarbeiten", bis dieses Problem behoben ist. Sollten keine Ergebnisse kommen, sollen die Schulen stattdessen täglich Antigentests einsetzen.

Am heutigen Montag finden noch weitere Abstimmungsrunden zwischen Ministerium und der ARGE für molekulare Diagnostik statt, es soll auch eine qualitative Vor-Ort-Prüfung durch einen externen Gutachter geben. Außerdem sei vereinbart worden, dass ein externer IT-Spezialist sich ein Bild davon macht, ob die Probleme diese Woche behoben werden können.

Wie weit man bei der Behebung der technischen Probleme ist, war für die APA aus der Bietergemeinschaft am Montag vorerst nicht zu erfahren. In der "Krone" berichtete deren Geschäftsführerin Claudia Prantner-Lahr, dass zwölf Techniker mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten würden. Bezüglich der Montags-Testung sei man in Abstimmung mit Sub-Unternehmen, die aushelfen können.

Andere Labors wollen übernehmen

Unterdessen bieten sich bereits andere Labors an, bei Bedarf bei den Schultestungen einzuspringen. Die Firma Novogenia, die vor der Neuausschreibung die Schultests in sechs Bundesländern (außer Wien, Nieder- und Oberösterreich) abgewickelt hat, berichtete der APA am Montag von einer Initiative mit zwei weiteren Labors, die gemeinsam zur Verfügung stehen würden.

Konkret könnte Novogenia die Schulen in Kärnten und Salzburg testen. Die Covid Fighters, die vor der Neuausschreibung für Wiener Volksschulen sowie Nieder- und Oberösterreich zuständig waren, könnten die Länder Niederösterreich und Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland übernehmen, Novatium Tirol abdecken. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sei es eine "große Herausforderung", weitere Tests anzunehmen, mit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit sei dies aber machbar.

Man werde nun sehen, ob die weitere Entwicklung bei den Schultestungen dazu führen, dass die BBG auf dieses Angebot zurückkommt, hieß es bei Novogenia. Diese habe laut der Firma Ende vergangener Woche bei allen größeren Labors unverbindlich angefragt, ob sie bei Bedarf bei den Schultestungen aushelfen könnten. In der BBG betonte man hingegen gegenüber der APA, dass ein inhaltlicher Austausch mit Auftragnehmern von Rahmenvereinbarungen, zu denen auch die Novogenia gehört, "laufend und regelmäßig" erfolgt. Am Wochenende hatte bereits der Chef von Lifebrain, das u.a. die "Alles gurgelt"-Tests an den Wiener Schulen abwickelt, in der "Krone" von einer Anfrage der BBG zu den Schul-PCR-Tests berichtet - und abgesagt.

Das Bildungsministerium musste nach Weihnachten auf einen neuen Anbieter wechseln, da der Auftrag nach Einsprüchen durch Lifebrain von der BBG neu vergeben wurde. Im Zuge eines Nachprüfungsverfahrens hatte das Bundesverwaltungsgericht auch noch die Leistungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft (Procomcure Biotech GmbH & Hygienicum GmbH & Confidence DNA-Analysen GmbH & Tauernkliniken GmbH mit Sitz in Bergheim/Salzburg) geprüft.

Kommentare