Hugo Portisch und Christoph Leitl: "Russland ist ein europäisches Land"

Hugo Portisch und Christoph Leitl im Interview
Hugo Portisch und Christoph Leitl wünschen sich eine Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok – und ein globales Sicherheitssystem, in das Russen und USA einbezogen sind.

KURIER: Die Neutralität ist 65 Jahre alt. Müssen wir sie neu definieren?

Hugo Portisch: Eigentlich hat sie sich überlebt. Wir sind von Nato-Staaten umgeben und sowieso geschützt. Aber sie ist von den Leuten verinnerlicht worden. Sie identifizieren sich damit, sind sogar stolz darauf.

Christoph Leitl: In einer zunehmend polarisierten Welt ist sie ein Wert an sich. Das gibt einem kleinen Land wie Österreich ein gutes Gewicht.

Sie sind beide Russland-Kenner, Sie, Herr Portisch, betonen in Ihrem neuen Buch oft, dass Russland ein europäisches Land ist. Ist es das wirklich, wenn man Menschenrechtsverletzungen, mangelnde Pressefreiheit, Cyber-Attacken und die autoritäre Regierung bedenkt?

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