Roter "Überläufer“ will das Team Stronach in die Landesregierung bringen

APA11143882-2 - 24012013 - VELDEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0617 II - Ex-SPÖ-Abgeordneter Gerhard Köfer, der als Spitzenkandidat des "Team Stronach" bei der Kärntner Landtagswahl 2013 antreten wird, am Donnerstag, 24. Jänner 2013, im Rahmen des Wahlkampfauftaktes des Kärntner Team Stronach, in Velden (Bezirk Villach-Land). APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Bürgermeister Gerhard Köfer wechselte von der SPÖ zu Stronach. Mit ihm beginnt die Vorstellung der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl.

Ein Parteisoldat ist Gerhard Köfer (52) nie gewesen. Dafür einer, der seine Meinung – auch wenn sie kontroversiell zu jener der SPÖ war – nie hinter dem Berg hielt. Doch zum Unterschied zu anderen war er auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Beim Parteitag 2010 scheiterte er jedoch als Gegenkandidat von Peter Kaiser klar.

Umso erfolgreicher ist Köfer als Kommunalpolitiker. 1997, 2003 und 2009 wurde er direkt zum Bürgermeister von Spittal/Drau gewählt (die absolute SPÖ-Mehrheit im Gemeinderat ging allerdings beim letzten Urnengang verloren).

Köfer gehörte auch dem Landtag (2004 bis 2006) an und sitzt seit 2006 im Nationalrat. Für Schlagzeilen sorgte er bei der ESM-Abstimmung (Europ. Bankenrettungsschirm), als er gegen die Parteilinie war. Nach seinem Wechsel als erster Parlamentarier zum Team Stronach im August 2012 ist Köfer „wilder“ Abgeordneter und gehört nicht dem Stronach-Klub an.

Energetiker

Der gelernte Bankkaufmann machte sich in jüngster Vergangenheit auch als Energetiker einen Namen. Über dieses Hobby kam er in Kontakt mit Frank Stronach, dessen Pferde er erfolgreich behandelte.

Landesrat angestrebt

Als Spitzenkandidat will Köfer das Team Stronach nicht nur in den Landtag, sondern auch in die Landesregierung bringen. Ein Vorhaben, das bei Umfragewerten zwischen zehn und 15 Prozent auch gelingen sollte. Als Abgeordneter könnte er weiter Bürgermeister sein. Als Landesrat jedoch müsste er abtreten. Und in beiden Fällen sein Nationalratsmandat zurücklegen.

Im Zusammenhang mit einem Strandbad der Stadt Spittal am Millstätter See wird es übrigens keine Ermittlungen gegen Köfer geben. Laut Staatsanwalt gebe es „keinen ausreichenden Verdacht einer strafbaren Handlung“. Der Rechnungshof hatte die explodierenden Kosten und den 1-Euro-Pachtvertrag auf 99 Jahre mit der Unternehmerfamilie Soravia scharf kritisiert.

Wordrap


Selbstbeschreibung

ehrlicher, geradliniger Politiker mit Herz und Hausverstand

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?

Lionel Messi

Drei Wünsche

Gesundheit, Teamwork für Kärnten, Chancengleichheit

Lieblingsfarbe

blau-weiß

Lieblingsspeise

Backhendl mit Kartoffelsalat

Lieblingsbuch

„Was sagen Sie dazu, Herr Schmidt“ von Giovanni di Lorenzo/Helmut Schmidt

Lieblingsfilm/TV-Serie

Cool runnings/Universum

Politisches Vorbild

Barack Obama

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Zum zweiten Mal nach den Landtagswahlen 2009 gab es am Freitag einen „Vorwahltag“ für den Urnengang am 3. März: In jeder der 132 Gemeinden war zumindest ein Wahllokal und das mindestens zwei Stunden geöffnet, um die persönliche Stimmabgabe zu ermöglichen. Dabei musste auch die Zeit zwischen 18 und 19 Uhr für Berufstätige berücksichtigt werden.

Im Klagenfurter Rathaus waren, in Erinnerung an den Ansturm vor vier Jahren, neun Wahllokale von 10 bis 19 Uhr geöffnet, in Villach konnten „Frühwähler“ zwischen 13 und 19 Uhr ihr Kreuzerl machen. Gerhard Jesernig, Leiter der Landeswahlbehörde: „2009 nutzten 6,7 Prozent der Wahlberechtigten den vorgezogenen Termin, wobei der meiste Zulauf in Spittal/Drau mit 10,1 und der wenigste in Villach-Stadt mit 2,8 Prozent verzeichnet wurde.“

Die politische Intention hinter diesem Angebot war die Erhöhung der Wahlbeteiligung. Niederösterreich, das ebenfalls am 3. März wählt, ist von diesem Modell wieder abgerückt – zu viel Aufwand.

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