Einer Vier-Parteien-Koalition ohne ÖVP wären vor allem SPÖ-Wähler zugeneigt, "weil sie sich davon die Kanzlerschaft erhoffen", sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. FPÖ-Anhänger seien deutlich für Neuwahlen.
Die dürfte es demnächst aber sowieso geben, wenn es nach der Wählerschaft geht: "Eine Mehrheit glaubt an vorgezogene Neuwahlen, die Anhänger der Regierungskoalition glauben bzw. hoffen, dass diese bis 2024 hält", so Bachmayer.
Ablehnung verbindet
Über eine mögliche Zusammenarbeit mit den Blauen wurde innerhalb der SPÖ heftigst debattiert. Die SPÖ würde damit von ihrer Doktrin abkehren, nicht mit der FPÖ zu koalieren. Wie beurteilen rote Wähler eine solche Kehrtwende?
Bachmayer sieht eine 50:50-Haltung und hätte deutlichere Ablehnung erwartet: "Offensichtlich schütten der gemeinsame Feind ÖVP und die mögliche Chancen auf eine SP-Kanzlerschaft die bisher unüberwindlich geglaubten Gräben etwas zu."
Strikter gegen eine Aufweichung seien die Wähler von ÖVP und Grünen. "Sie sehen damit ihre Koalitionsfelle davon schwimmen", sagt Bachmayer. "Andererseits würden die ohnehin derzeit etwas brustschwachen Grünen von einer solchen Entwicklung profitieren, weil damit 'linke' SPÖ-Wähler wieder zu den Grünen zurückgehen würden."
SPÖ-Wähler wollen keinen Kanzler Doskozil
Bleibt die Frage, ob SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner oder Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die SPÖ in die nächste Wahl führen soll. Oder gar jemand anderer?
Die Mehrheit der Wahlberechtigten spricht sich für Doskozil aus. Relevant ist aber vor allem ein Blick auf die SPÖ-Wähler. Und hier ist das Bild sehr deutlich: 44 Prozent präferieren Rendi-Wagner, 34 Prozent einen anderen Kandidaten und nur 18 Prozent Doskozil.
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